Münster (SMS) Sexualisierte Gewalt trifft die Mitte unserer Gesellschaft und findet überall statt. Aber eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt. Die von Beatrix Wilmes konzipierte Wanderausstellung „Was ich anhatte...“ macht die Erfahrungen von zwölf Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, anhand von Alltagskleidung anonym öffentlich. In Kooperation mit dem Amt für Gleichstellung der Stadt Münster zeigt das Stadtmuseum Münster die Ausstellung vom 1. März bis 12. März.
Bei den Exponaten handelt es sich größtenteils um Originalkleidungsstücke der Frauen. Die zwölf verschiedenen Geschichten und Outfits machen deutlich, dass sexualisierte Gewalt für Frauen jeden Alters alltäglich ist und dass diese nicht mit einem Kleidungswechsel verschwindet. „Sexualisierte Gewalt ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem. Und das zeigt die Ausstellung“, sagt die Leiterin des Stadtmuseums, Dr. Barbara Rommé. „Wir sind froh, dass wir die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Gleichstellung zum Internationalen Frauentag in das Stadtmuseum holen und darüber hinaus gemeinsam das wichtige Begleitprogramm ermöglichen konnten.“
Weil der Besuch der Ausstellung aufrütteln kann, begleitet ein Netzwerk von Fachleuten die Ausstellung täglich zwischen 12 und 16 Uhr und steht für Gespräche zur Verfügung. Flyer der örtlichen Frauenberatungsstellen und des Frauennotrufs liegen aus. Ebenso die Telefonnummer des bundesweiten Hilfetelefons.
Wanderausstellung seit 2020
Die von Beatrix Wilmes konzipierte Ausstellung tourt seit November 2020 für jeweils zwei Wochen durch deutsche Städte, Institutionen und Unternehmen. Die Wanderausstellung war bereits an 23 Orten in Deutschland zu sehen. (www.wasichanhatte.de). Informationen zu weiteren aktuellen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung gibt es unter: www.muensters-frauen-online.de.
Begleitende Angebote für hörbehinderte und gehörlose Menschen bietet die Beratungsstelle für Menschen mit Hörbehinderung, PariSozial Münsterland gGmbH, bei der Vernissage am 1. und am 8. März an. Am 8. März sind zusätzlich Gebärdendolmetscher für hörbehinderte und gehörlose Menschen aus der Ukraine vor Ort. An beiden Terminen stellt die Beratungsstelle technische Hilfsmittel für Schwerhörige zur Verfügung.
Hintergrund
Folgende Kooperationspartner haben die Ausstellung ermöglicht: Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie. Regionalgruppe Münster (DGSF)
Bild: Exponat aus der Ausstellung “Was ich anhatte…”. Foto: Beatrix Wilmes. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.