16.03.2022

Dubiose Angebote an verunsicherte Geflüchtete

Stadt und Polizei warnen vor Betrugsversuchen

Münster (SMS) Dubiose Angebote an verunsicherte Geflüchtete und gefährliche Versprechungen: Polizei und Stadt mahnen jetzt zur Vorsicht vor Kriminellen, die die Lage Schutzsuchender ausnutzen wollen. An Flüchtlingseinrichtungen kam es bereits zu ersten Versuchen, ukrainische Frauen ins Auto zu locken. Auch sollen einige Geflüchtete für angebliche Hilfstransfers von der polnischen Grenze nach Münster viel Geld bezahlt haben.

„Wir nehmen wahr, dass fremde Personen mit zwielichtigen Versprechungen geflüchtete Frauen und Kinder bereits an der Erstaufnahmeeinrichtung abfangen und mitnehmen wollen“, sagt Dagmar Arnkens-Homann, Leiterin des Sozialamtes. „Deshalb informieren wir schon bei der Ankunft darüber, dass Angebote nicht autorisierter Personen möglicherweise nicht der Wahrheit entsprechen. Zwar handelt es sich hierbei nur um einen Bruchteil der überwältigenden Zahl an engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern, dennoch dürfen wir die Augen auch vor solchen mutmaßlich kriminellen Akten nicht verschließen.“ Mitarbeitende des Sozialamtes und der Hilfsorganisationen, aber auch von Sicherheitsdiensten und der Polizei sind dafür sensibilisiert.

Betrugsversuche sofort zur Anzeige bringen

Vor diesem Hintergrund hat die Polizei Münster im Austausch mit der Stadt einen Flyer gestaltet, der Geflüchtete in Landessprache vor Betrügern – beispielsweise bei Wohnraum- oder Arbeitsangeboten – warnt. Darin heißt es unter anderem: „Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie ein Arbeitsangebot erhalten. Möglicherweise täuschen Betrüger eine angebliche Arbeitsstelle oder ihre Hilfsbereitschaft nur vor, verfolgen in Wahrheit aber ganz andere Ziele – zum Beispiel Prostitution. Selbst bei seriösen Arbeitsangeboten besteht die Gefahr, dass Sie sich ohne die erforderlichen Genehmigungen im schlimmsten Fall strafbar machen.“

Und aus gegebenem Anlass: Wohnungsangebote an das Sozialamt der Stadt Münster, in denen Alleinstehende bereits klare Alters- und Gewichts-Vorstellungen von ihren Schützlingen haben oder Heiratswünsche hinterlegen, werden grundsätzlich nicht vermittelt.

Sachverhalte betrügerischer Natur sollten in jedem Fall bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden – nur dann kann gegen mögliche Täter vorgegangen werden. Dies kann sowohl von Betroffenen als auch von Zeugen im Nachgang auf jeder Polizeiwache oder online erfolgen. In einer akuten Notlage sollten aufmerksame Bürgerinnen und Bürger den Notruf wählen.

Links zu Hinweisen auf deutsch und ukrainisch

Die Warnhinweise von Stadt und Polizei sind im städtischen Webportal abrufbar unter https://www.stadt-muenster.de/ukraine/polizei-infos sowie in ukrainischer Sprache auf: https://www.stadt-muenster.de/uk/informacija-policiji

Weitere Informationen für Geflüchtete in der Stadt Münster:
https://www.stadt-muenster.de/ukraine/gefluechtete und
https://www.stadt-muenster.de/uk/informacija-dlja-bizhenciv-z-ukrajini

 

Aus dem Krisenstab:

Erstaufnahme und Vermittlung
Mit Ablauf 15.3. (Dienstag) hat die Stadt Münster 848 Geflüchtete  in Münster aufgenommen, davon 160 Personen in privaten Wohnraum vermitteln können. Über 40 Prozent aller hier registrierten Kriegsvertriebenen sind Minderjährige. Bis zum Dienstagabend hatten 87 Geflüchtete Obdach in der Hiltruper Notunterkunft erhalten, wo sie vom Bündnis der Hilfsorganisationen betreut werden. Darüber hinaus sind nach aktuellem Kenntnisstand des Sozialamtes mindestens 136 weitere Personen privat untergekommen, ohne zuvor in einer Erstaufnahmeeinrichtung registriert worden zu sein.

Bildungsberatung
In der städtischen Bildungsberatung des Amtes für Schule und Weiterbildung wurden bereits 40 Beratungsgespräche zur schulischen Betreuung von minderjährigen Geflüchteten geführt, weitere 40 sind terminiert.

Bilder: 87 Geflüchtete haben bereits in der Hiltruper Dreifachhalle für eine Übergangszeit Obdach erhalten. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Bild: Dagmar Arnkens-Homann, Leiterin des Sozialamtes der Stadt Münster. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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Dagmar Arnkens-Homann

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Halle Hiltrup

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