"Unsere Partnerschaft ist durch eine intensive musikalische Zusammenarbeit geprägt", beschreibt der Dozent und Musiker Lars Motel die vergangenen Jahre. Auch das neue Projekt, so der Fachbereichsleiter, zeige auf sinnfällige Weise das kreative Zusammenwirken der beiden Institute. Selbst die Komposition spiegelt dieses Zusammenspiel: Lyrik aus beiden Kultur- und Sprachräumen wird wie eine Collage in moderner Tonsprache in das Musikwerk gewebt.
Averkamp - er studierte das Werk ein und dirigierte in Rjasan - schrieb die Komposition für ein Blechbläser-Quintett, Schlagzeug und Frauenchor. Die Musiker des Quintetts sind überwiegend Dozenten des Fachbereichs für Blechbläser an der Westfälischen Schule für Musik, der Frauenchor kommt hingegen von der Rjasaner Fachschule.
Und der bewies in den vergangenen Tagen Nervenstärke und Durchhaltevermögen. Die Chornoten für die Uraufführung waren zwar in Münster rechtzeitig auf den Postweg gegeben worden, in der Partnerstadt indes erst nach dem Konzert eingetroffen. Für die Sängerinnen hieß das Probenarbeit Tag und Nacht, um sich in der Kürze der Zeit das - in Rußland rasch erstellte - Notenmaterial zu erarbeiten. Der Aufführung tat das keinen Abbruch - viel Beifall gab es für ein Werk, das durch seine ungewöhnliche Klangfülle und saubere Linienführung bestach.
Lars Motel nach dem fünftägigen Austausch in Rjasan, der durch einen Abstecher nach Moskau und gemeinsames Grillen auf einer Datscha ergänzt wurde: "Es bereitet uns mehr Mühe, sprachliche Probleme zu überwinden als unterschiedliche musikalische Ansätze zu vereinen". Unterstützt wird das gemeinsame Projekt von der Koordinierungsstelle für Auslandsbeziehungen der Stadt Münster und dem Verlag "Zeitgeist". Und die Partnerschaft wird fortgesetzt - natürlich mit Musik. Der Rjasaner Chorleiter Boris Ananjen bat den Münsternaner Komponisten Averkamp um ein weiteres Werk ...