26.03.1999

Behinderte Kinder und Jugendliche besser integrieren

Städtisches Handlungsprogramm sieht verschiedene Maßnahmen vor / Arbeitsgruppe lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme ein

(SMS) Das städtische "Handlungsprogramm Integrationsförderung für Menschen mit Behinderungen" sieht u. a. vor, die integrativen Angebote für behinderte Kinder und Jugendliche in der Tagesbetreuung und in der Schule schrittweise zu erweitern. "Dies ist wichtig, denn durch eine gemeinsame Erziehung in Kindergarten und Schule lernen Kinder mit und ohne Behinderungen von Anfang an einen selbstverständlichen Umgang miteinander", so Martina Hindricks, Sprecherin der mit der Entwicklung von Ideen und Verbesserungsvorschlägen befaßten Arbeitsgruppe der Behindertenkommission. Sie lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, sich an der Arbeitsgruppe zu beteiligen.

Verschiedene Anregungen der Arbeitsgruppe "Integration von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kindergarten, Schule und Ausbildung", die Situation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen zu verbessern, sind in das Handlungsprogramm eingeflossen. So sollen beispielsweise Kindergärten und Schulen, die neu gebaut oder saniert werden, zukünftig "barrierefrei" sein. Auch eine Informationsbroschüre über die verschiedenen Schulformen und Fördermöglichkeiten für Kinder mit Behinderungen ist geplant.

Zusammen mit dem städtischen Amt für Grünflächen und Naturschutz wurden Vorschläge zur Spielplatzgestaltung entwickelt, die jetzt bei jeder neuen Planung berücksichtigt werden. Die Arbeitsgruppe hatte außerdem angeregt, daß beim Sommerspektakel Atlantis auch Kinder mit Behinderungen mitmachen können. Martina Hindricks, selbst Mutter eines behinderten Kindes: "Durch solche Integrationshilfen wird die Grundlage für eine Gesellschaft geschaffen, in der alle Menschen ihren Platz haben und in der ‚Behindertsein' einfach als ein Teil des Menschseins akzeptiert wird."

Gegenwärtig beschäftigt sich die Arbeitsgruppe besonders mit der Frage, wie die gelungene Integration im Grundschulbereich - an drei Schulen Münsters gibt es bislang integrative Klassen - in der Sekundarstufe I fortgesetzt werden kann. Laut Handlungsprogramm sollen in Kooperation mit den weiterführenden Schulen umgehend entsprechende Voraussetzungen - zumindest sonderpädagogische Fördergruppen - geschaffen werden. Da in Münster hierfür noch keine Lösung in Sicht ist, hofft die Arbeitsgruppe, daß auch dieses Vorhaben umgesetzt wird.

Wer sich für die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe interessiert - neue Themenvorschläge sind willkommen - oder Fragen zum Handlungsprogramm hat, bekommt weitere Informationen bei Doris Rüter, Koordinatorin für Behindertenfragen im städtischen Sozialamt, Tel. 4 92-50 27.