Münster (SMS) Der Rat der Stadt Münster hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 19. Juni, ein Konzept zum Parken im öffentlichen Straßenraum beschlossen. Das sogenannte integrierte Parkraumkonzept hat die Stadt gemeinsam mit einem Verkehrsplanungsbüro erarbeitet. Es soll der Verwaltung zukünftig einen Rahmen bieten, um das Parken in Münster neu zu ordnen. Das Konzept berücksichtigt die Innenstadt und die innenstadtnahen Wohnquartiere. Zu letzteren zählen das Kreuz-, Erpho-, Hansa- und Herz-Jesu-Viertel, das Bahnhofsumfeld, das Südviertel, Pluggendorf, der Bereich rund um das Schloss und Neutor.
Das Konzept sieht sowohl Maßnahmen vor, die beispielsweise Wege zur Schule oder zur Kita sicherer machen oder die Barrierefreiheit verbessern, als auch Maßnahmen wie erweiterte Carsharing-Angebote. Die Stadt betont zudem, dass sie die Bedürfnisse von Ver- und Entsorgungsdiensten, Rettungsdiensten, Lieferverkehren sowie mobilitätseingeschränkten Menschen, die auf ihr Fahrzeug zwingend angewiesen sind, immer im Blick hat. Auch die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern in ihren Wohnquartieren sind wichtige Bestandteile der Strategie.
Insgesamt ist das Ziel des Konzeptes, den öffentlichen Raum effizienter zu nutzen sowie die Aufenthaltsqualität zu steigern.
Supermarktparkplätze, Carsharing und Bewohnerparken
Gemeinsam mit dem Gesamtkonzept hat der Rat Einzelmaßnahmen beschlossen, die in den nächsten Jahren prioritär umgesetzt werden sollen. In den Wohnquartieren nimmt die Stadt dabei unter anderem Supermarktparkplätze in den Blick. Hier möchte die Verwaltung Gespräche mit den Inhabern darüber führen, inwiefern die umliegenden Anwohnerinnen und Anwohner diese Flächen zukünftig nachts als Parkplatz nutzen dürfen. Darüber hinaus sollen in einem ersten Schritt 60 zusätzliche Carsharing-Stellplätze im Süd-, Kreuz- und Hansaviertel sowie in Pluggendorf entstehen – möglichst für Elektrofahrzeuge. Damit möchte die Stadt dazu beitragen, dass die Autoquote pro Person in Münster sinkt. An den Stationen soll es Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben.
Eine weitere Maßnahme ist die Nutzung des Parkhauses am Coesfelder Kreuz an allen Samstagen im Jahr. Unter der Woche liegt die Auslastung der Parkhäuser und -plätze in der Innenstadt bei lediglich 60 Prozent. Da dieser Wert an Samstagen mit 90 Prozent deutlich höher ist, möchte die Verwaltung erreichen, dass das Parkhaus am Coesfelder Kreuz zukünftig ganzjährig auch an Samstagen geöffnet hat. Mit rund 870 Stellplätzen und einer guten ÖPNV-Anbindung bietet es erhebliches Potenzial, die Innenstadt von parkenden Autos zu entlasten.
Auch die Prüfung neuer Bewohnerparkzonen ist Teil des Parkraumkonzepts – bislang gibt es in Münster neun. Eine der priorisierten Maßnahmen ist, die Einführung von Bewohnerparkzonen im Kreuzviertel und im südlichen Teil des Südviertels zu prüfen.
Darüber hinaus sind die Einführung von Lade- und Lieferzonen an der Warendorfer Straße und der Hammer Straße, ein Konzept zum Umgang mit „Schrotträdern“, eine neue Zufahrtsregelung für das Parkhaus an der Königsstraße und die Verbesserung der Barrierefreiheit für Fußgängerinnen und Fußgänger Teil der Strategie.
Das integrierte Parkraumkonzept ist Teil des übergeordneten „Masterplans Mobilität Münster 2035+“, den der Rat im April beschlossen hatte.
Bild: Im Rahmen des Parkraumkonzepts plant die Stadt, die Einführung einer Bewohnerparkzone im Kreuzviertel zu prüfen. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.