Die Stadt Münster wirkt an diesem Forschungsfeld des Bundesministeriums als Modellstadt für nachhaltige Stadtentwicklung mit. Veranstaltet wurde der Workshop vom Dortmunder Büro für Architektur und Stadtentwicklung (BASTA), zuständig für die wissenschaftliche Begleitforschung, und der Planungsgruppe Stadtbüro, Dortmund. Am Werkstattgespräch nahmen teil: Vertreter der Stadt Münster, der im Rat vertretenen Parteien, der mit der Projektsteuerung beauftragten Landesentwicklungsgesellschaft NW (LEG), Vertreter aus den beteiligten Architektur- und Ingenieurbüros und Bewohner der Häuser am Breul, die im Verein zur Erhaltung preiswerten Wohnraum zusammengeschlossen sind.
"Die ressourcenschonende Modernisierung von Wohnungen und Gebäuden mit intensiver Beteiligung der Bewohner zeigt die Verantwortung der Stadt für eine Politik des sozialen Ausgleichs", betonte Bürgermeister Fritz Krüger zum Auftakt der Veranstaltung. Die Erhaltung von preiswertem Wohnraum in der Altstadt sei eine wichtige Aufgabe der Stadtentwicklung und trage zu einem lebendigen Stadtkern bei.
Themenschwerpunkte des Workshops waren umweltgerechte Modernisierung (Blockheizkraftwerk), Management des Bau- und Planungsprozesses und Selbstverwaltung durch die Bewohner. Ziel sei, aus den Erfahrungen Hinweise für eine sozialverantwortliche Stadtentwicklung abzuleiten, erläuterte Dr. Thomas Hauff vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Der Modernisierungsprozeß der Gebäude habe innovative Qualität und Vorbildcharakter, wobei die Verknüpfung umweltgerechter Baumaßnahmen und intensiver Bewohnermitwirkung auch für zukünftige Projekte beispielgebend wirken könne. Bei den Modernisierungsarbeiten war auf nicht erforderliche Maßnahmen aus Kostengründen verzichtet worden. Gleichzeitig wurde ein hoher Standard bei den Energieeinsparungen erreicht. Durch umfassenden Wärmeschutz, die Nutzung des Regenwassers und die Installation eines Blockheizkraftwerkes werden zukünftig Betriebskosten eingespart, und die Umwelt wird geschont.
Die Bewohner haben nicht nur bei der Planung des Bauprogramms ein gewichtiges Wörtchen mitgeredet, sondern auch tatkräftig bei der Umsetzung der Baumaßnahmen mitgewirkt. Wie stark die Identifikation mit dem Projekt sei, zeige sich auch dadurch, daß alle Bewohner wieder in die Häuser zurückgekehrt seien, betonte Dr. Franz-Josef Ingenmey vom Planungsbüro BASTA.
Mit dem Abschluß der Bauarbeiten wird die Begleitforschung nicht zu Ende sein. Ein Schwergewicht der zukünftigen Untersuchungen wird auf der Nutzung des Blockheizkraftwerkes liegen, das von den Bewohnern in eigener Regie betrieben wird. Besonders sei zu klären, wie sich die bisherige bauliche Selbsthilfe, die Selbstverwaltung und die Selbstverantwortung der Bewohner als Elemente für eine zukunftsfähige Wohnungspolitik nutzen und weiterentwickeln lassen, betonte Dr. Thomas Hauff.