Wenn das Wasser längere Zeit steht, können sich zum Beispiel vermehrt Metalle wie Blei, Kupfer und Nickel aus den Installationsleitungen lösen. Außerdem können sich gesteigert Keime vermehren. In welchem Umfang - das hängt davon ab, wie lange das Wasser in den Leitungen steht, aus welchen Materialien diese bestehen, wie die Wassergüte und die Wassertemperatur ist.
Die Diplom-Biologin empfiehlt Hausbesitzern, den Haupthahn abzusperren, wenn sie länger als drei Tage nicht zu Hause sind - auch damit es nicht zum Rückfluss von abgestandenem Wasser ins öffentliche Leitungsnetz kommen kann. Vor der Wiederinbetriebnahme werden alle Wasserhähne etwa fünf Minuten lang aufgedreht, damit das abgestandene Trinkwasser ablaufen kann.
Bei Einfamilienhäusern wird die Wasserzufuhr nach dem Zähler, bei Mehrfamilienhäusern und anderen größeren Gebäuden wie Schulen, Sportstätten oder Kindergärten an der Stockwerk-Absperrarmatur gestoppt. "Viele öffentliche Einrichtungen sind in den Ferien geschlossen. Auch die für den Betrieb dieser Einrichtungen Verantwortlichen sollten im Interesse der Gesundheit die Hinweise beachten", so Kirsten Schenk-de Boer.
Ab sechs Monaten Abwesenheit sind Trinkwasser-Leitungen zu entleeren. Ab einem Jahr sind sie vom Versorgungsnetz abzutrennen. Stillgelegte Leitungen können ausschließlich vom Wasserversorger oder einem Installateur wieder angeschlossen werden.
Wer Fragen hat, wendet sich an Kirsten Schenck-de Boer von der Abteilung Infektionsschutz und Umwelthygiene des Gesundheitsamtes der Stadt. Sie ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr unter Telefon 4 92-53 39 zu erreichen.