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24.05.2006

Gesundheitsamt teilt Bedenken gegen Sodawasser-Sprudler

Dr. med. Lürwer: Nur Flaschen verwenden, die mit heißem Wasser gereinigt werden können

Münster (SMS) Das städtische Gesundheitsamt teilt die Bedenken der Hygieneinstitute der Universitäten Mainz und Freiburg gegen Geräte zur Herstellung von Sodawasser. "Es sollten nur Sprudler mit Wasserflaschen verwendet werden, die täglich mit mindestens 60 Grad heißem Wasser intensiv gereinigt werden können", rät Umweltmediziner Dr. med. Michael Lürwer. "Außerdem muss die Düse des Gerätes, die zum Reinigen nicht abgenommen werden kann, regelmäßig mit einem frischen, sauberen Tuch abgewischt und getrocknet werden."

In den vergangenen Jahren haben die Sodawasser-Sprudler in vielen Haushalten Einzug gehalten, auch in Büros, Kindergärten und Schulen sieht man sie immer öfter. Die Idee ist auch bestechend: Sprudelndes Trinkwasser ersetzt Mineralwasser, das über viele Kilometer herantransportiert werden musste. Das ist gut für die Umweltbilanz, lästiges Wasserkisten-Schleppen entfällt und obendrein schont es den Geldbeutel.

Die aktuellen Untersuchungsergebnisse haben jedoch Mediziner und Nutzer von Wassersprudlern aufgeschreckt. Dutzende Anrufer fragten bereits im Gesundheitsamt nach, wie sie es künftig mit den Sprudlern halten sollen. Denn in Wasserflaschen und Geräteteilen, die mit Wasser in Berührung kommen, wurden bei Keimwerte entdeckt, die bis zu 34 000-mal über den Grenzwerten der Trinkwasser-, Mineral- und Tafelwasserverordnung liegen. Laut Michael Lürwer geht es dabei um durchaus gesundheitsgefährdende Mikroorganismen, "die bei abwehrgeschwächten Patienten, Kleinkindern und Kranken Infektionen hervorrufen können, die auch lebensbedrohlich sein können".

Der Grund: Konstruktionsbedingt können die Geräte und Wasserflaschen selbst bei vorschriftsmäßiger Reinigung auf Dauer nicht keimfrei gehalten werden. Am Füllstutzen, an den Innenseiten von Flaschen und Verschlusskappen bildet sich mit der Zeit ein gräulicher Biofilm aus Keimen.

"Ich hatte selbst mal testweise ein solches Gerät in der Wohnung stehen. Nach zwei Wochen habe ich es wieder entfernt", berichtet der Mediziner aus eigener Beobachtung. Sein Tipp: Wenn es denn ein Wassersprudler sein muss, dann auf jeden Fall nur ein Gerätetyp, der einschließlich Flasche regelmäßig intensiv gereinigt werden kann; die Flasche selbst in kürzeren Abständen austauschen. Einrichtungen wie Kitas und Schulen rät er von der gemeinschaftlichen Nutzung eines Sprudlers ganz ab. Wer Fragen hat, erreicht Dr. med. Lürwer telefonisch unter 4 92-53 31 im städtischen Gesundheitsamt.

 

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Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09