"Rauchen macht abhängig, Rauchen kommt den Raucher und die ganze Gesellschaft teuer zu stehen, Passivraucher leiden an den gleichen Erkrankungen wie Raucher, und nicht zuletzt ist Tabakqualm ein Umweltgift", stellt Gesundheitsdezernentin Dr. Agnes Klein fest, die Vorsitzende der Gesundheitskonferenz.
Die Vorgabe "Tabakkonsum reduzieren" ist verbindlich, es wird nicht beim gut gemeinten Wunsch bleiben. Dazu legte die Gesundheitskonferenz vier Felder mit dezidierten Handlungsempfehlungen unter Nennung von Akteuren und Zielgruppen fest.
Die Vorarbeit hatte ein Facharbeitskreis geleistet mit Mitgliedern aus Krankenkassen, Ärzteschaft, Gesundheitsbehörden, Politik, Verwaltung und Wissenschaft. Er präsentierte der Konferenz eine detaillierte Bestandsaufnahme und verpflichtete sich, bis 2010 kontinuierlich am Thema zu bleiben.
Teilziele auf dem Weg zu weniger Tabakqualm sind nach Überzeugung der Fachleute: "Einstiegsalter in Raucherkarriere erhöhen, wenn möglich Einstieg ganz verhindern", "Anteil rauchender Jugendlicher senken", "Präventions- und Ausstiegsangebote machen", "Mehr rauchfreie öffentliche Räume schaffen", "Regelmäßige Präsenz des Themas in den Medien".
Rauchersprechstunden, die Aktion "Be Smart - Don't Start" für Jugendliche, Entwöhnungsprogramme, zunehmend mehr rauchfreie Bereiche in Gaststätten - in Münster existieren durchaus schon zahlreiche Initiativen und Angebote. Jüngstes Beispiel ist die Entscheidung von Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann, auf Empfehlung des Ältestenrates das komplette Rathaus und das Stadtweinhaus zur rauchfreien Zone zu erklären.
Hier knüpft die Gesundheitskonferenz mit ihrem Bündel von Handlungsempfehlungen für Schulen, Ärzte, Firmen, Krankenkassen, Werbewirtschaft, Gastronomie und öffentliche Einrichtungen an. Beispiele: Rauchverbot an Bushaltestellen, weniger Zigarettenautomaten, mehr Entwöhnungskurse, "Rauchfrei-Führer" für Münster, Zertifikat für rauchfreie Einrichtungen.
Außerdem: Wer sich über Präventions- und Ausstiegsangebote informieren will, soll nicht mehr umständlich bei unterschiedlichsten denkbaren Anbietern recherchieren müssen. Ab sofort können alle Angebote beim städtischen Gesundheitshaus gemeldet werden. Es wird einen Überblick über die gesammelten Angebote veröffentlichen (Ansprechpartner: Jörg Espei, Tel 4 92-53 05, E-Mail gesundheitshaus@stadt-muenster.de).
Die 14-seitige Handlungsempfehlung zu Münsters erstem Gesundheitsziel ist in der Geschäftsstelle der Gesundheitskonferenz im Gesundheitshaus an der Gasselstiege 13 erhältlich; sie kann dort auch telefonisch bei Brigitte Kempe (Tel. 4 92-53 06) angefordert werden. Im Stadtnetz www.muenster.de steht sie in der Rubrik "Soziales und Gesundheit" zum Abruf.
Bildtexte:
Ein Facharbeitskreis erarbeitete für die Gesundheitskonferenz einen Handlungskatalog zum Gesundheitsziel "Tabakkonsum reduzieren".
Gesundheitsdezernentin Dr. Agnes Klein - Fotos: Veröffentlichung honorarfrei.
Anlage:
Gesundheitsziel "Tabakkonsum reduzieren in Münster bis 2010" (pdf)