Ginkgo und Aralie sind zwei Bäume, die es heute noch gibt. Mit ihren direkten Vorfahren lebten sie bereits vor über 200 Millionen Jahren auf der Erde. Im Eingangsbereich des Naturkundemuseums, nahe der Dinosaurier und Magnolien, findet man auch eine Aralie, die auch Teufel´s Krückstock genannt wird. Als Boden¬decker wurde das „Dick¬männchen“ (Pachysandra) gepflanzt, das bereits riesigen Pflanzenfressern unter den Dinosauriern als Nahrung diente, denn Gräser gab es zu dieser Zeit noch nicht. Die Reise geht weiter vorbei an Mammut- und Tulpenbaum sowie dem bizarr wirkenden Amberbaum, einem auch in Münster beliebten Garten- und Parkbaum. Im Eiszeitalter wurde die Vegetation zunehmend lichter. Findlinge wurden mit den Eismassen ins Münsterland transportiert und nach der Eisschmelze abgelagert. Kiefern und Birken läuteten die heutige Warmzeit ein, in der der Mensch die Pflanzenwelt zunehmend veränderte und verschiedene Pflanzen, wie Getreide, Gemüse und einige Baumarten in Kultur nahm. Die Wacholderbüsche, die Kopfbäume und die kleine Obstwiese zeigen beispielhaft diesen Wandel in der Landschaft. Der Rundgang endet bei Walnuss und Esskastanie, zwei Bäumen, die bei dem sich wandelndem Klima auch im Münsterland inzwischen gut gedeihen.
Im Frühjahr 2007 beginnt in Naturkundemuseum die große Sonderaustellung „Pflanzenwelten“ und bereits jetzt kann man in der Dauer¬aus¬stellung „Westfalen im Wandel – Von der Mammutsteppe zur Agrarlandschaft“ viel über die Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt Westfalens erfahren.
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Katharina Crazius (Naturkundemuseum), Hubert Röttgermann (Amt für Grünflächen und Umweltschutz), Dr. Bernd Tenbergen (Naturkundemuseum) und Wolfram Goldbeck (Amt für Grünflächen und Umweltschutz) bekennen Farbe für Münster und laden zu einer kleinen Reise durch die Vegetationsgeschichte ein.