Die Mülltonne hat das Museum durch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger erhalten. Viele haben sich nach einem Suchaufruf gemeldet. "Die Zusammenarbeit hat wieder einmal gut funktioniert", freut sich Dr. Rita Kauder-Steiniger, die das Kabinett mit konzipiert hat.
Der Bereich "Kriegsende und Wiederaufbau" vermittelt einen Eindruck vom Neuanfang in der völlig zerstörten Stadt, vom Wiederaufbau der Altstadt, dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland. Die Mülltonne nimmt jetzt den "Abfall" aus der Zeit des Dritten Reichs, wie etwa die NSDAP-Parteiabzeichen, auf.
Die Not, aber auch den Überlebenswillen der Menschen in der Nachkriegszeit bezeugt zum Beispiel eine zur Milchkanne umfunktionierte Flakgranatenhülse. Lebensmittel, Kleidung, Haushaltsgegenstände, Heizmaterial oder Werkzeuge waren kaum erhältlich. Nur mit viel Erfindungsreichtum und dank der Hilfe aus dem kurz zuvor noch feindlichen Ausland gelang es den Menschen in Münster, ihren Alltag neu zu organisieren.
Ein "neuer" Kassentisch aus den 1930er Jahren lenkt die Aufmerksamkeit auf die Währungsreform. Am 20. Juni 1948 wurden in Münster 144 Zahlstellen zum Tausch der alten Reichsmark eingerichtet. Jeder Bürger bekam 40 DM ausgezahlt. Löhne, Gehälter und Mieten wurden 1:1, Sparguthaben 10:1 umgewertet. Schon einen Tag später waren die Schaufenster wieder prall gefüllt, die Zeit des Schwarzmarktes war zu Ende.
Bildtext:
Das Kabinett "Kriegsende und Wiederaufbau" im Stadtmuseum. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.