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06.04.2006

"Zeitungsverkäufer" kehrt in die Salzstraße zurück

Böckmann-Gemälde mit Geschichte / Schenkung an das Stadtmuseum / Ausstellung weiterer Berufs-Bilder bis 11. Juni

(SMS) Der "Zeitungsverkäufer", ein Gemälde des münsterschen Malers Hilm Böckmann aus dem Jahr 1961, kommt ins Stadtmuseum. Die Familie des langjährigen Direktors des Instituts für Kommunikationswissenschaften, Prof. Dr. Winfried B. Lerg (1932 – 1995), übergibt am Donnerstag, 6. April, um 16 Uhr das Bild an das Stadtmuseum Münster.

"Mit dieser Schenkung kehrt der 'Zeitungsverkäufer' zurück in die Salzstraße", freut sich die Leiterin des Museums, Dr. Barbara Rommé. In der Salzstraße ging das Vorbild des "Zeitungsverkäufers" Ende der 1950er Jahre seinen Geschäften nach.

Winfried B. Lerg hatte den "Zeitungsverkäufer" 1961 auf einer der ersten großen Ausstellungen des Malers Hilm Böckmann in der münsterschen Galerie Clasing entdeckt. Lergs Lehrer, der Niederländer Henk Prakke, kaufte das Bild. Beide teilten das Interesse an der künstlerischen Gestaltung publizistischer Sujets.

Knapp der Zerstörung entgangen

Während der studentischen Unruhen der späten 60er Jahre wurde das Gemälde zum "Bild"-Symbol der Springer-Presse. Lerg konnte es knapp vor der Zerstörung retten. Als Prakke 1970 die Universität Münster verließ, schenkte er den "Zeitungsverkäufer" seinem Nachfolger Lerg. 25 weitere Jahre hing Böckmanns Arbeit in Lergs Arbeitszimmer im Institut.

Neben dem "Zeitungsverkäufer" hat Hilm Böckmann noch weitere Berufs-Bilder und Typen aus Münster festgehalten. Anlässlich der Schenkung zeigt das Stadtmuseum bis zum 11. Juni eine Auswahl dieser großformatigen Gemälde aus der Zeit um 1960. Böckmann war Mitbegründer der Gruppe "M 60", die für eine Hinwendung zur Gegenständlichkeit steht. Mit dem realistischen Stil entfaltete die Gruppe in ihren Arbeiten eine Symbolkraft, die heute aus dem Geist ihrer Entstehungszeit auf besondere Weise wirkt.

Weitere Berufs-Bilder

In der Präsentation sind neben dem "Zeitungsverkäufer" auch der Nachtwächter mit Hund, der Schlachter, eine Spielzeugverkäuferin und eine Szene vor einer Schießbude auf dem Send zu sehen. Gezeigt werden außerdem zwei vorbereitende Skizzen zum "Zeitungsverkäufer", die die akribische Arbeitsweise Hilm Böckmanns verdeutlichen.

Während der Übergabe des Gemäldes stellt der Historiker und Publizist Dr. Siegfried Kessemeier Leben und Werk Hilm Böckmanns vor. Zur Erinnerung an Prof. Dr. Winfrid B. Lerg sprechen Prof. Dr. Arnulf Kutsch vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig – früher Münster – und der frühere Direktor des Instituts für Zeitungsforschung in Dortmund, Prof. Dr. Hans Bohrmann. Bildtext: Der "Zeitungsverkäufer" kehrt in die Salzstraße zurück. Dort ging das Vorbild des Bildmotivs Ende der 1950er Jahre seinen Geschäften nach. Bildtext: Eine vorbereitende Skizze zum Gemälde "Zeitungsverkäufer" von Hilm Böckmann.

Abbildungen: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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