Mädchen und Jungen unterscheiden sich deutlich im Umgang mit Computer und Internet. Je älter sie werden, umso größer die Unterschiede, nannte Christine Bertels (Amt für Schule und Weiterbildung) ein Beispiel. "Medienkompetenz wird nicht geschlechtsneutral erworben", betonte Andrea Reckfort (Fauenbüro). "Das muss sich als zentrales Bildungsthema widerspiegeln in Strukturen und Konzepten.
Unterstützung fanden die Fachfrauen des Arbeitskreises bei Jugenddezernentin Dr. Agnes Klein und Schuldezernentin Dr. Andrea Hanke. Beide sprachen sich dafür aus, den geschlechtsdifferenzierten Umgang in Sachen Medienkompetenz besser in Schule und Jugendhilfe zu verankern. In einem Arbeitstreffen mit dem Amt für Schule und Weiterbildung, der Bezirksregierung, dem Landesmedienzentrum und der Universität sollen demnächst dafür die Möglichkeiten ausgelotet werden. Gute Grundlage biete hierfür der Medienentwicklungsplan der Stadt Münster.
Die Technikkluft zwischen Mädchen und Jungen wachse mit steigendem Alter, bilanzierte Gertrud Sparding (Verein "Frauen und neue Medien"). Ihr Resümee aus vielen Projekten: "Mädchen benötigen für den Erwerb von Medienkompetenz praxisorientierte Aufgaben und weibliche Vorbilder". Während Jungen oft über das Downloaden von Spielen Zugang zu Fragen rund um den Computer fnden würden, bevorzugten Mädchen mehr die kommunikativen und kreativen Möglichkeiten des PC.
Teilnehmer an dem Fachforum waren Vertreter von Hochschule, Stadtverwaltung, Bezirksregierung, Landschaftsverband und weitere Einrichtungen der Jugendarbeit. Der Arbeitskreis "Mädchen in den neuen Medien" wird die jetzt angeregten Gespräche weiter begleiten.
Foto: Mehr Chancen für Mädchen in Sachen Medienkompetenz (v.l) Rainer Wulff (Landesmedienzentrum), Gertrud Sparding ("Frauen und neue Medien"), Jugendezernentin Dr. Agnes Klein, Schuldezernentin Dr. Andrea Hanke, Andrea Reckfort (Frauenbüro), Prof. Dr. Wolfgang Sander (Westfälische Wilhelms-Universität), Christine Bertels (Amt für Schule und Weiterbildung). Foto: Veröffentlichung honorarfrei.