Münster (SMS) Brassen, Güster und Rotaugen lassen es sich in Münsters Aasee gut gehen. Die vergleichsweise wenigen Raubfische wie Zander und Hechte können ihren Bestand nicht eindämmen und so vertilgen sie Tag für Tag weitgehend unbehelligt große Mengen des Zooplanktons. Da das Zooplankton hilft, die Cyanobakterien (Blaualgen) in Schach zu halten, setzt hier ein Baustein des Sanierungskonzeptes für den Aasee an: Berufsfischer der Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesellschaft (RWG) Essen werden am 24. und 25. März im Auftrag der Stadt die so genannten Weißfische wie Brassen, Güster und Rotaugen aus dem See fischen, damit sich der Zooplankton-Bestand erholt. Bei der Aktion arbeitet die Stadt eng mit dem Fischereiverein "Frühauf Münster" und dem Landesfischerverband mit Sitz in Münster zusammen.
"Der gezielte Eingriff in die Nahrungskette Fisch, Zooplankton, Algen und Cyanobakterien ist ein ökologisch orientierter Ansatz zur Sanierung stehender Gewässer und ein wichtiger Bestandteil des Sanierungskonzeptes Aasee", erläutert Gewässerökologe Lutz Hirschmann vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz. Die Cyanobakterien produzieren giftige Stoffe und entziehen dem Gewässer Sauerstoff. Die Fische, die jetzt aus dem Aasee gefischt werden, werden vor allem in die Ems und in stehende Gewässer in der Umgebung umgesetzt.
Es werden aber nicht nur Fische aus dem Aasee herausgeholt, es sind in der Vergangenheit auch neue eingesetzt worden: Um den Anteil der Raubfische zu erhöhen, hat der Fischereiverein "Frühauf Münster" bereits vor zwei Jahren 900 Zander und 100 Hechte im Aasee ausgesetzt.