Im Vorläufer-Projekt hatte Münster in den Jahren 2004/05 beispielhaft für Spätaussiedler Bausteine zur Verbesserung der Integration entwickelt und mit insgesamt 120 Zuwanderern umgesetzt. Das geschah mit "Lotsenarbeit", "Netzwerkarbeit" und "Wohnen für Zuwanderer". Das Folgeprojekt wird diese Module verknüpfen und die Angebote auf weitere Zuwanderer-Gruppen ausdehnen, die neu nach Münster kommen.
In den Niederlanden gilt es den vom Gesetzgeber gewollten Wettbewerb zwischen Bildungsträgern auch in der Integrationsarbeit zum Tragen zu bringen. Die Projektarbeit erfolgt marktorientiert, Lernerfolge werden zertifiziert. Die Finanzierung des Bildungsträgers ist dabei an den Bildungserfolg der ihm anvertrauten Schüler gekoppelt. Letztlich soll damit ein Bildungs- und Integrationsnetzwerk in der Region Twente mit Vorbildcharakter für die ganze Provinz Overijssel geschaffen werden.
Leiter des Gesamtprojektes ist Jochen Köhnke, Dezernent für Aussiedler-, Flüchtlings- und Asylbewerberangelegenheiten der Stadt Münster. Für den niederländischen Projektpartner liegt die Leitung bei Jan van Schilt, Direktor für die Bereiche Erwachsenenbildung und Vertragsvereinbarungen des ROC van Twente. Der Ausländerbeirat der Stadt Münster als politisches Gremium nimmt mit seinem Vorsitzenden Spyros Marinos die Rolle des Sprachrohrs und Interessenvertreters aller Zuwanderer im betroffenen deutsch-niederländischen Gebiet im Projekt "Zuwanderer integrieren 2006" wahr.
Begleitet wird die Arbeit durch Wissenschaftler der Universitäten Münster und Twente. Die Ergebnisse des einjährigen Projektes wird ein Fachkongress voraussichtlich am 15. November 2006 in Münster präsentieren.
Das Projekt wird finanziell unterstützt durch die Europäische Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Interreg-III A aus Mitteln des europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung sowie durch das Wirtschaftministerium Nordrhein-Westfalen und die Provinz Overijssel.