„Wir suchen hier nicht nach Gold- und Silberschätzen“, macht Grabungsleiter Stephan Winkler das Ziel der Untersuchungen klar. „Wir wollen vielmehr herausfinden, wie sich Münster entwickelt hat und wie die Menschen hier gelebt haben.“ Viel Keramik, aber auch organische Stoffe, die normalerweise leicht verwesen, haben die Grabungen bislang zutage gefördert: Lederne Schnabelschuhe aus dem Mittelalter zum Beispiel und mehrere Holzfunde. Ein Holzkastenbrunnen konnte mit einer speziellen Analysemethode auf das Jahr 1339 datiert werden.
Für die weiteren Ausgrabungen hoffen die Archäologen auf mindestens ebenso interessante Resultate. Die Kernzelle des Hofes Nerdink aus dem achten Jahrhundert liegt unter der Fläche, die jetzt erforscht wird. Für die restlichen Grabungen bleiben jedoch nur noch 18 Monate, dann muß der Stubengassenparkplatz für neue Bebauungsplanung frei sein. Daher wird jetzt im großen Stil weitergeackert. Bei den Autofahrern hofft die städtische Denkmalbehörde auf Verständnis für die historische Spurensuche.