Nach dem im letzten Sommer beschlossenen Abriß des alten Bunkers eröffneten sich schlagartig neue Möglichkeiten für das 9 420 Quadratmeter große Gebiet im Martiniviertel zwischen Lotharingerstraße, Hörster Straße und Stiftsherrenstraße. Bislang wird das Areal noch nicht optimal genutzt: Der größte Teil des Grundstückes an der Lotharingerstraße ist heute Stellfläche für Pkw, und wenn die Stadt an anderer Stelle Ersatz für die Zivilschutzplätze schafft, hat auch der alte Bunker seinen Dienst getan und kann weichen. In der ehemaligen Kirche des Martiniklosters hat seit 1978 das Stadtarchiv seinen Sitz - mittlerweile sind die Verhältnisse reichlich beengt.
Die Planung für das städtische Grundstück ist nicht einfach: Schließlich gilt es, städtebauliche und denkmalpflegerische Belange zu berücksichtigen. Im Klartext: Der 1995 erarbeitete „Rahmenplan Altstadt“ sieht die Nachverdichtung der Innenstadt vor und verlangt eine geschlossene Neubebauung entlang der Lotharingerstraße. Dennoch soll die historische Bebauung des historisch gewachsenen Viertels angemessen zur Geltung kommen.
Durch den begrenzt offen ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb erhofft sich das städtische Hochbauamt nun eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungsansätze, wie die Fläche an der Lotharingerstraße aufgewertet und gleichzeitig die vielschichtigen Ansprüche unter einen Hut gebracht werden können. 713 Architekturbüros hatten sich anfangs um die Teilnahme beworben. 25 davon wurden ausgelost, einen Entwurf einzureichen, weitere sechs Architekten wurden explizit zur Teilnahme aufgefordert.
Die Wettbewerbsergebnisse sind im Erdgeschoß der Adolph-Kolping-Schule, Lotharingerstraße 8, von Samstag, 7. Februar, bis einschließlich Montag, 16. Februar, ausgestellt. Öffnungszeiten: täglich (auch am Wochenende) von 10 bis 18 Uhr.