08.01.1998
Münster unterstützt „Schüler Helfen Leben"
Im Jubiläumsjahr konkreter Beitrag zur Entwicklung eines friedlicheren Europas
(SMS) Mit einem konkreten Beitrag zur Entwicklung eines friedlicheren Europas möchte die Stadt Münster das Jubiläum „350 Jahre Westfälischer Friede" begleiten. Gemäß der Leitidee „Europa, Region, Zukunft" soll mit einem ganzjährigen Spendenprojekt die bundesweite Aktion „Schüler Helfen Leben" unterstützt werden. An dieser Gemeinschaftsaktion beteiligen sich bislang weit über 1000 Schulen. Jugendliche aus ganz Deutschland schlagen durch konkrete Unterstützugsarbeit eine solidarische Brücke aus der Mitte Europas in das ehemalige Jugoslawien. Sie organisieren Hilfe von Schülern für Schüler, schaffen eine Perspektive für die Zukunft und geben Anstoß zur Eigeninitiative.
Die außerordentlich rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von Münster am Jubiläumsjahr 1998 zeige, so Schul- und Kulturdezernentin Helga Boldt, daß die Thematik „Krieg und Frieden" keinesfalls an Aktualität verloren habe: „Wenige hundert Kilometer Luftlinie trennen in Europa auch heute noch Frieden und Wohlstand von Krieg und Zerstörung." Im Rahmen der Vorbereitungen zum Jubiläum „350 Jahre Westfälischer Friede" habe die städtische Projektgruppe daher ein zentrales Spendenprojekt ausgewählt, das bei vielfältigen Anlässen in diesem Jahr breit unterstützt werden könne.
Ausgangspunkt der Aktion „Schüler Helfen Leben" ist die Erkenntnis, daß „Krieg in den Köpfen der Menschen beginnt und auch nur in den Köpfen beendet werden kann". Mit ihrem langfristigen Engagement für Begegnung und Versöhnung über alle ethnischen Grenzen hinweg tragen Jugendliche in beeindruckender Weise dazu bei, die durch den Krieg verursachten Grenzen in den Köpfen der Jugendlichen Bosnien-Herzegowinas zu überwinden.
Dank „Schüler Helfen Leben" konnten bisher mehr als fünfeinhalb Millionen Mark für den Wiederaufbau zerbombter Schulen und Kindergärten in Kroatien und Bosnien gesammelt und eingesetzt werden. Das neueste Projekt ist das Internationale Jugendbegegnungshaus (IJBH) in Sarajewo, das zur Zeit - aus Spendengeldern finanziert - aufgebaut wird. Ein weiteres Projekt ist das Jugendmagazin „Nepitani", das als erstes gesamtbosnisches Magazin über alle Grenzen hinweg von Jugendlichen aus Mostar, Banja Luka, Tuzla und Sarajewo mit Unterstützung von „Schüler Helfen Leben" entstanden ist. Versöhnung nach dem Grauen des Krieges kann nur durch konkrete alltägliche Begegnung gelingen. Räume und Medien sind hierfür eine notwendige Voraussetzung.
Gerade die Kombination von Spendenaktionen in Deutschland, konkreter Aufbauhilfe für Grundschulen und Kindergärten, speziell in Mostar und Sarajewo, sowie eine wirkungsvolle Unterstützung friedensstiftender kultureller Aktivitäten spricht laut Helga Boldt, „im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens für dieses Projekt". Beispielhaft sei ebenfalls die langjährige Kooperation deutscher und bosnischer/serbischer/kroatischer Jugendlicher vor Ort. Die Stadt hat deshalb ein zentrales Spendenkonto eingerichtet und bittet die Bürgerinnen und Bürger um Spenden für „Schüler Helfen Leben". (Sparkasse Münster, BLZ 400 501 50, KtoNr. 7179, Empfänger: Stadt Münster, Verwendungszweck: Schüler Helfen Leben)
Eine Broschüre, die die bisherige Arbeit von „Schüler Helfen Leben" dokumentiert und die weiteren Perspektiven aufzeigt, ist im Druck. „Vielleicht", so Helga Boldt optimistisch, „lassen sich durch dieses überzeugende Beispiel auch andere Jugendliche und Erwachsene anregen, im Friedensjahr in ähnlicher Weise aktiv zu werden." Die Projektgruppe 1998 ist gern behilflich, Kontakte zwischen den Initiatoren von „Schüler Helfen Leben" und Bürgergruppen in Münster herzustellen. Informationen gibt Anja Uhlenbrock von der Projektgruppe 1998 unter der Telefonnummer 4 92 - 70 46.