16.12.1997
Finanzpolitik "für der Stadt besten Vorteil"
Ehemaliger Kämmerer und Stadtdirektor a.D. Dr. Josef Schultz feiert 80. Geburtstag
(SMS) „Das Geld der Stadt, das mir in die Hände kommt, soll und will ich treu halten und wahren und nicht unnütz ausgeben, sondern alles für der Stadt besten Vorteil, Ehre und Nützlichkeit ohne Hinterlist.“ Der Kämmerer-Schwur aus dem 16. Jahrhundert war Maßstab des Handelns von Dr. Josef Schultz. Am Mittwoch, 17. Dezember, feiert der ehemalige Kämmerer und Stadtdirektor a.D. im Kreise seiner Familie außerhalb Münsters seinen 80. Geburtstag.
Oberbürgermeisterin Marion Tüns würdigt in einem Glückwunsch die „außerordentlichen Verdienste“, die sich Dr. Schultz im Verlauf seiner langen Amtszeit erworben hat. Dr. Josef Schultz war von 1964 bis 1982 Stadtkämmerer, seit 1966 zusätzlich allgemeiner Vertreter des Oberstadtdirektors.
„Die Ausgaben nicht am Limit des Machbaren, sondern am werten Vergleich von Kosten und Nutzen zu orientieren“, war für den städtischen Finanzverantwortlichen auch in den Zeiten der großen Wachstumsperiode der sechziger Jahre Richtschnur der Entscheidungen zwischen wachsendem Anspruchsdenken und finanzpolitischer Solidität, erinnert die Oberbürgermeisterin. Diese Maxime habe sich dann vor allem zum Ende der siebziger Jahre bewährt, als sich auch für Münster finanzpolitische Probleme abzeichneten. Dr. Schultz habe auch in diesen Tagen seinen Weg „unbeirrt fortgesetzt und so maßgeblich dazu beigetragen, daß Münsters Haushalte trotz finanzieller Engpässe ohne Defizite blieben“, heißt es im Glückwunsch von Marion Tüns.
Dr. Josef Schultz hat die Belange Münsters in wichtigen Gremien vertreten. Beispiele sind die Landschaftsversammlung, die Finanzausschüsse des Deutschen Städtetages und des Städtetages NW sowie die Aufsichtsräte der Stadtwerke, des Flughafens Münster/Osnabrück und des Westfälischen Zoologischen Gartens. Er hat seine Fachkenntnisse unter anderem im Kirchensteuerrat der Diözese Münster und als Vertreter des Bistums Münster im Hilfswerk Misereor eingebracht.
Der Bundespräsident hat die Verdienste von Dr. Schultz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse gewürdigt. Hinzu kommt der Päpstliche Gregorius-Orden. Den Dank und die Anerkennung, die mit diesen Ehrungen verbunden sind, bekräftigt Oberbürgermeisterin Tüns im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt.