16.12.1997
Wohnen an der Meerwiese
Städtebaulicher Vertrag für Konversionsfläche am Hohen Heckenweg unterzeichnet
(SMS) Seit heute (16. Dezember) sind die Rahmenbedingungen unter Dach und Fach für das neue Wohngebiet östlich des Hohen Heckenweges in Coerde. Die Stadt Münster und die Wohnbau Rhein-Ruhr GmbH (WRR) unterzeichneten im Stadtweinhaus den Städtebaulichen Vertrag für das Baugebiet „An der Meerwiese“. 650 bis 700 Wohnungen sollen auf dem ehemaligen Militärgelände entstehen. „Hier können wir unsere stadtgestalterisch hohen Ansprüche in Zusammenarbeit mit dem Investor und dem Bund optimal verwirklichen“, so Oberbürgermeisterin Marion Tüns bei der Vertragsunterzeichnung.
160 Mio Mark werden insgesamt investiert. Der Städtebauliche Vertrag sieht vor, daß die Bottroper Wohnbau Rhein-Ruhr, Teil der RAG Immobilien AG, die alte Bausubstanz erhält und modernisiert. Außerdem werden etwa 450 Wohnungen in ökologischer Bauweise neu gebaut. Laut Planung werden 60 Prozent der Wohnfläche öffentlich gefördert, zirka 20 Prozent der neu gebauten, geförderten Wohnungen sollen behindertengerecht sein.
Auch für die soziale und technische Infrastruktur ist Vorsorge getroffen: Die Norbert-Grundschule findet an der Meerwiese ein neues Zuhause, die ehemalige Militärsporthalle wurde mit großem Aufwand modernisiert. Das ehemalige Kantinengebäude wird Platz für eine sozialkulturelle Einrichtung bieten, und Grün- und Spielflächen sind außerdem geplant. Die Kosten z. B. für eine neue Drei-Gruppen-Kindertageseinrichtung und einen pauschalen Investitionszuschuß für die Norbertschule übernimmt die WRR.
Die Grundlage für den Bebauungsplan bildet der Entwurf des Duisburger Planungsbüros Kaleschke, das im städtebaulichen Realisierungswettbewerb 1996 den zweiten Preis erhielt. Die Planung ist nicht nur unter gestalterischen Gesichtspunkten anspruchsvoll, sondern genügt auch hohen Umweltstandards: „Mit der Wärmedämmung werden wir den Energiebedarf noch unter den Werten der geltenden Wärmeschutzverordnung halten“, so Hermann Felten, Geschäftsführer der WRR. Der Umbau der ehemaligen Kasernengebäude hat schon begonnen. Eine Musterwohnung können Interessierte bereits heute besichtigen, die ersten Mieter ziehen vor Jahresende noch ein.
Die Stadt erwarb 1996 3,6 Hektar der Konversionsfläche an der Meerwiese, die Wohnbau Rhein-Ruhr die übrigen 12 Hektar, nachdem die britischen Streitkräfte das Gebiet der ehemaligen Portsmouth-Kaserne geräumt hatten. Die Stadt empfahl dem Bundesvermögensamt den Verkauf an den Bottoper Investor, als sie ihre Erwartungen an die Planungs- und Bauqualität in einer Rahmenvereinbarung mit der WRR festgezurrt hatte.