Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

14.10.1997

Münster bereitet sich auf Euro vor

Euro-Netzwerk aufgebaut / Kämmerer Tillmann für "Bargeld-Big-Bang"

(SMS) "Daß der Deutsch-Französische Finanz- und Wirtschaftsrat bei seiner Sitzung in Münster auch den Euro auf der Tagesordnung hat, freut mich sehr, weil wir uns zur Zeit intensiv mit den Konsequenzen der neuen Währung auf unsere Arbeit und den Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen am Ort beschäftigen", so Stadtkämmerer und "Euro-Manager" Dr. Berthold Tillmann anläßlich des Besuchs der französischen und deutschen Wirtschafts- und Finanzpolitiker in der Stadt. Seit Anfang des Jahres bereitet sich die Stadt unter Federführung ihres Finanz-Chefs auf die Währungsumstellung vor.

Mit Beginn des unbaren Euro-Zahlungsverkehrs im übernächsten Jahr soll die Verwaltung mit der neuen Währung umgehen können. Die meisten Anpassungen werden allerdings für die Einführung des Euro-Bargeldes nötig, und diese steht bekanntlich erst für den Jahreswechsel 2001/02 an. Doch auch über den vollständigen Umstieg auf den Euro hat die Verwaltung vieles in Erfahrung gebracht. Bereits im März haben alle Ämter der münsterschen Stadtverwaltung begonnen, ihre speziellen Handlungsbedarfe zu erfassen. Informationsveranstaltungen für die Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter haben diese ersten Überlegungen unterstützt, denn das Wissen um den Euro muß erst nach und nach aufgebaut werden. Auch die größeren städtischen Unternehmen im kommunalen Dienstleistungsverbund sind in die Vorbereitungen einbezogen.

Die Ergebnisse der Erfassung liegen seit Juli vor. Dabei hat sich beispielsweise gezeigt, daß verwaltungsweit über 220 unterschiedliche Aufgaben von der Währungsumstellung betroffen sind, etwa 1.500 DV-Programme von D-Mark auf Euro umgeschrieben werden müssen, bei 70 kommunalen Satzungen und 60 Dienstanweisungen Änderungen vorgenommen werden sollten und etwa 220 Bargeldkassen und fast 1.500 Parkuhren und Parkscheinautomaten umzurüsten sind. Mit zahlreichen Umrechnungen und Preisanpassungen wird die Stadt sich beschäftigen müssen. Dies wiederum muß in Entgeltordnungen oder Gebührensatzungen und in Aushangtafeln oder Preislisten einfließen. Hinzu kommt, daß die Bürgerinnen und Bürger schrittweise mit den Neuerungen vetraut gemacht werden müssen, denn bei rund 80 Prozent der von der Währungsumstellung betroffenen Aufgaben, so die städtische Auswertung, sind sie direkt berührt.

Viel Arbeit kommt auf die gesamte Verwaltung zu. Kein Amt der Stadtverwaltung ist dabei ausgenommen. Tillmanns Finanzreferent Dr. Stefan Funke bleibt gleichwohl gelassen und zuversichtlich: "Wenn der Euro kommt, ist die Stadt Münster vorbereitet. Unsere Projektgruppe Euro ist dabei, die Schritte für die vielfältigen Umstellungen sorgfältig zu planen, und die Ämter der Stadtverwaltung haben begonnen, sich auf die Arbeiten vorzubereiten. Wenn wir frühzeitig wissen, was, wann, mit welchem Aufwand und mit welchen Konsequenzen für die Bürgerinnen und Bürger, die örtlichen Unternehmen und die Mitarbeiterschaft auf uns zukommt, sind wir für die Währungsumstellung auf den Euro gut gerüstet."

Sorge bereiten allerdings die Kosten. Denn die Umstellungsarbeiten werden in Zeiten weiterhin großen Konsolidierungsdrucks erhebliche Personal- und Sachressourcen binden. "Am teuersten würde es, wenn wir im Jahr 2002 für mehrere Mo- nate parallel mit Euro und D-Mark arbeiten müßten. In dieser wichtigen Frage sollte die Entscheidung des Bundes für einen ‘Bargeld-Big-Bang’ fallen", so der Appell von Kämmerer Tillmann.

In der Stadtverwaltung liegt die zentrale Koordinierung des mehrjährigen Prozesses bei einer siebenköpfigen Projektgruppe. Außerdem wurde zwischenzeitlich ein verwaltungsweites Netz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geknüpft, die in jedem der 42 Ämter die Euro-Umstellungsarbeiten in den Blick nehmen und den Kolleginnen und Kollegen in Euro-Fragen Auskunft geben. Ziel der Projektarbeit ist es, die verwaltungsinternen Umstellungen friktionsfrei und ressourcenschonend sowie bürger- und unternehmensorientiert zu realisieren.

Weil das "Euro-Rad" aber nicht in jeder Kommunalverwaltung aufs Neue erfunden werden muß, arbeiten der Kämmerer und sein Referent Funke als Leiter der Projektgruppe in der Euro-Arbeitsgruppe beim Deutschen Städtetag mit, und auch die Umlandgemeinden können von den Vorarbeiten des Oberzentrums profitieren. Das Euro-Netzwerk, das zwischen Kommunen und Institutionen entsteht, wird für die Bewältigung des Umstellungsprozesses hilfreich sein.

 

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Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09