Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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17.10.1997

Mit Märchen Tabus brechen

Zwei Wochendseminare zur Münsterschen Märchenwoche / Anmeldung

(SMS) "Tabu im Märchen" ist Thema von zwei Wochenendseminaren anläßlich der Münsterschen Märchenwoche. Sie laden ein, sich dem Märchen auf ungewohnte Weise zu nähern. Grundgedanke: Tabus in Märchen sind dazu da, gebrochen zu werden.

Tabus verletzen, verbotene Räume betreten - diese Vorstellung bereitet Unbehagen und Angst. Ist es nicht besser, die Tür verschlossen zu lassen, um gar nicht erst zu erfahren, was dahinter verborgen ist? Viele Märchen aus allen Kulturkreisen sehen das anders. Sie handeln von solchen Verboten, die regelmäßig überschritten werden.

Wer das Tabu bricht, stürzt zunächst ins Unglück, lebt ärmlich, muß in Sack und Asche gehen, sich als Dienstmagd verdingen. Doch dann ergibt sich wie durch ein Wunder, daß gerade das Überschreiten des Tabus das große Glück bringt.

Mit dem Happy-End deuten Märchen in ihrer Bildersprache vorsichtig an, was die Menschen hinter den verschlossenen Türen ausgesperrt haben. Oft handelt es sich um das, was man ungern an sich sieht, aber doch zu einem gehört. Manchmal spiegelt sich darin auch wieder, was schon jahrhundertelang kulturell verdrängt worden ist. Mit den Methoden des Psychodramas werden an den Wochenenden die Märchenbilder lebendig. Die Teilnehmer können einen Blick ins Verborgene werfen, auf die Schätze, die dort versteckt sind.

Im Mittelpunkt des ersten Wochenendes steht am 25./26. Oktober der "Eisenhans" von den Gebrüdern Grimm. Vor allem als "Männermärchen" bekannt, birgt es jedoch eine solche Fülle von Symbolen, daß jeder und jede sich darin wiederfinden kann. Den Einstieg ins zweite Wochenende am 8./9. November gibt "Die Patin".

Die Seminare sind in sich abgeschlossen, können also einzeln belegt werden. Sie richten sich an alle, die Märchen einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten wollen. Interessant sind sie auch für alle, die weniger Zugang zu Märchen haben, aber psychologisch interessiert sind, oder die einfach Spaß an Aktion und Bewegung haben. Anmeldung im Amt für Kinder, Jugendliche und Familien, Telefon 4 92-51 23; Kostenbeitrag 60 Mark, ermäßigt 45 Mark.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09