Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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09.10.1997

Feuern mit Holz - Natur pur oder Schadstoff-Schleuder?

Trockenes Holz hat doppelten Heizwert / Kostenloser Test im Umweltbüro

(SMS) Der Trend zur Wohnung mit offenem Kamin und Kachelofen läßt die Nachfrage nach dem Brennstoff Holz boomen. Stimmungsvolle Abende vor knisterndem Feuer, wohlige Wärme auf der Ofenbank - wer schätzt das nicht? Wie bei jeder anderen Feuerung sollte man aber einige Faustregeln beachten. Sonst geht die Gemütlichkeit zu Lasten der Umwelt, und die Holzrechnung wird doppelt teuer.

Holz ist Natur pur und ein nachwachsender Brennstoff dazu. Früher, als es noch zu den wichtigsten Wärmelieferanten gehörte, war es selbstverständlich, daß bei der Feuerung einige Dinge zu beachten sind. In Zeiten von Fernwärme und Zentralheizung muß man sich dieses Wissen erst wieder vergegenwärtigen.

Erste Faustregel: Brennholz muß trocken sein. Je nach Holzart benötigt es ein bis zwei Jahre Lagerzeit zum Trocknen. Getrocknetes Holz hat den doppelten Heizwert von feuchtem Holz. Wer wissen will, ob sein Kaminholz trocken genug ist, kann einfach mit einem Scheit im Umweltbüro im Stadthaus I vorbeischauen. Ein Testgerät liefert in Sekundenschnelle das Ergebnis.

Zweitens sind ausreichende Luftzufuhr und gute Zugverhältnisse im Kamin unverzichtbar. Große Rauchfahnen mit reichlich Ruß und Teer sind Hinweise auf mangelhafte Verbrennung, oft noch verstärkt durch zu feuchtes Holz.

Drittens: Beschichtetes und getränktes Holz oder Spanplatten dürfen auf keinen Fall verbrannt werden. Sie machen Öfen und Kamine zu Giftschleudern. Selbstverständlich sind Verpackungsmaterial und anderer Abfall ebenfalls tabu. Nur naturbelassenes Scheitholz, Hackschnitzel, Reisig und Zapfen verwenden. Zum Anfeuern dünnes Holz oder Späne benutzen; beim Verbrennen von Zeitungspapier entsteht Salzsäure, Illustrierte setzen Schwermetalle frei.

Übrigens kann der offene Kamin keine Raumheizung ersetzen. Der Gesetzgeber hat festgelegt, daß er nur gelegentlich zu besonderen Anlässen betrieben werden darf.

Mehr zum Umgang mit dem Brennstoff Holz weiß Ralf Besler, der Immissionsschutzberater des städtischen Umweltamtes (Telefon 4 92-31 17). Mit den Faltblättern "Offene Kamine" und "Umweltfreundliches Heizen mit Holz" liegen im Umweltbüro schriftliche Informationen aus.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09