Die Zeit wird von den meisten Menschen mittlerweile mit Zeitproblemen nahezu gleichgesetzt. Auch in Münster werden gewohnte Zeitrhythmen und Taktgeber durch flexiblere Arbeits- und Öffnungszeiten unzuverlässig, und die Koordinierung der unterschiedlichen Zeiten wird schwieriger. Was tun, wenn der Arbeitgeber ab 7.30 Präsenz erwartet, der Kindergarten aber erst um 8 Uhr öffnet? Was für die einen ein Problem darstellt, die Entzerrung der zeitlichen Strukturen, kann für andere erstrebenswert sein: Viele städtische Probleme entstehen erst durch Gleichzeitigkeit, z. B. zeitliche Überlastung der Straßen im Berufsverkehr. Wie Münsters Zeitprofil konkret aussieht und welche Handlungsspielräume eine "kommunale Zeitpolitik" hat, soll im Rahmen der Veranstaltung herausgearbeitet und diskutiert werden.
Konflikte entstehen auch bei dem Versuch, die zunehmende Beschleunigung des Lebens in der Stadt mit langfristigen Entwicklungszielen unter einen Hut zu bringen. Eilig signalisiert oft wichtig, sichtbare Ergebnisse bringen schnellen Erfolg. Wie kann die Politik sich da beispielsweise auf langfristige Perspektiven zur nachhaltigen Entwicklung einlassen? Die Verknüpfung von Zeit und Nachhaltigkeit soll zum Nachdenken über den Umgang mit der Zeit anregen und den Bogen schlagen zur Berücksichtigung des Phänomens Zeit im Lokale Agenda-Prozeß. Zeitprobleme und Handlungsnotwendigkeiten werden schließlich aus unterschiedlichen Blickwinkeln ins Visier genommen.
Wer Lust und Zeit hat, sich mit "Zeitstrukturen und Stadt" auseinanderzusetzen, ist herzlich zu der Veranstaltung in den Ratssaal am Prinzipalmarkt eingeladen. Weitere Informationen zum Thema gibt Simone Heerstraß vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik unter 4 92-74 31.