Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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14.11.1997

Streetwork hat jetzt eigene Räume

Anlaufstelle im Gebäude Hafenstraße 43 wird bereits hervorragend angenommen

(SMS) Bessere Voraussetzungen zur Arbeit für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten die neuen Räume der Streetwork des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien in der Hafenstraße 43. Dort steht jungen Leuten, die auf der Straße leben, eine eigene Etage als Anlauf- und Beratungsstelle zur Verfügung. Die Streetworker Georg Piepel und Martina Bodenmüller nutzen die Räume als Büro, für einen Frühstückstreff, ein Nachmittagscafé und für Freizeitangebote.

Die Streetwork wendet sich an Jugendliche, die vieles oder sogar alles, was ein "normales" Leben ausmacht, verloren haben. Sie sucht die Betroffenen am Bahnhof und in der Innenstadt an den Szene-Treffpunkten auf. Sie gibt Überlebenshilfe, berät, begleitet und hilft bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven. Dabei arbeitet sie niedrigschwellig: "Die Jugendlichen müssen nicht irgendwelche Ämter und Einrichtungen aufsuchen, wir kommen zu ihnen auf die Straße", erläutert Karl Janssen, Leiter des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien.

Das ist unverzichtbar. Denn viele von ihnen haben schlechte Erfahrungen mit Eltern, Erziehungsberechtigten und Heimen, mit dem System von Hilfen und sozialer Kontrolle gemacht. Sie haben den Kontakt zum gesellschaftlichen Hilfesystem abgebrochen. Aufgabe der Streetwork ist es, diesen Kontakt wieder herzustellen.

Die Stadt betreibt seit sechs Jahren Streetwork. Bis zum Frühjahr 1997 war sie in zwei kleinen Räumen des Jugendinformations- und -beratungszentrums an der Hafenstraße zu Gast. Dort waren die Kapazitäten zuletzt restlos ausgeschöpft. Zum einen, weil immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene die Angebote der Streetwork in Anspruch nahmen. Zum anderen, weil auch in Münster die Zahl der betroffenen jungen Leute in den letzten Jahren stetig gewachsen ist.

Dem tragen die neuen Räume in der Hafenstraße 43 Rechnung. Sie wurden bereits im Mai bezogen und in den zurückliegenden Monaten vollends hergerichtet. Jetzt wurden sie in Anwesenheit von Vertretern aus Rat und Kooperationspartnern aus Verwaltung und Verbänden in aller Form ihrer Bestimmung übergeben.

Dabei wurde deutlich, daß die Hafenstraße 43 von den Jugendlichen schon jetzt hervorragend angenommen wird. Etwa 50 kommen dienstags zum "offenen Frühstück", 20 mehr als in den Monaten vor dem Umzug. Das "Nachmittagscafé" nutzen jeden Donnerstag bis zu 40 Besucherinnen und Besucher, das sind mehr als doppelt soviel wie früher.

Die jungen Leute können dort zur Ruhe kommen, denn das Leben auf der Straße ist alles andere als streßfrei. Sie können Duschen, Waschmaschine und Kleiderkammer nutzen, Telefonate mit Ämtern führen, mit den Streetworkern ins Gespräch kommen, Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen.

Regelmäßig erreichbar sind die Streetworker in der Hafenstraße 43 dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr (Telefon 4 92-58 60).

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09