Das sind einige Vorschläge und Visionen aus dem Facharbeitskreis "Zukunftsfähige Bildung und Kultur", einem von vier Arbeitskreisen, die am Entwurf der Lokalen Agenda für das Münster in der Welt von morgen feilen. Vertreterinnen und Vertreter aus 24 Gruppen und Organisationen wirken darin mit, vom Ausländerbeirat bis zur Universität, vom Handwerksbildungszentrum bis zum Eine-Welt- und zum Umwelt-Forum, einschließlich Studierende und Schüler, Politik und Stadtverwaltung.
"Weg mit der Schere im Kopf" lautete die Devise beim ersten Treffen dieses Gremiums. Gefragt war das Wünschbare. Was machbar und von allen gewollt ist, wird Thema der weiteren Sitzungen sein.
Kultur und Bildung hat damit zu tun, wie die Gesellschaft ihren Reichtum verwendet. Lassen es die Verhältnisse überhaupt zu, daß alle Zugang erhalten? Ein Armuts- und Reichtumsbericht könnte hier lehrreich wirken.
Oder: Warum nicht ein Maximaleinkommen festlegen? Dessen Prinzip hieße Grundsicherung bei weniger Arbeit, dafür aber Arbeit für alle. Dann gäbe es auch wieder mehr Muße, Zeit und Ruhe. Weitere Stichworte: "Sommeruniversität", "Kinder- und Jugendlichenparlament", "mehr Förderung für ausländische Kinder", "Rehabilitationszentrum für Folteropfer mit angeschlossenem Dokumentationszentrum".
Im öffentlichen Teil des Arbeitskreis-Treffens wurden diese Wünsche und Visionen erläutert und in größerer Runde zur Diskussion gestellt. Hinzu kamen Anregungen und Kritik von Münsteranerinnen und Münsteranern, die sich auf "Bürger/innenkarten" zu Wort meldeten.
Die Fachleute aus dem Arbeitskreis denken nur in einer für sie "progressiven" Richtung, es fehlt die Sichtweise der Wirtschaft, lautete eine kritische Anmerkung. "Münsterpaß für Flüchtlinge", "mehrsprachige Seite in Zeitungen", "Bildung statt Ausbildung, die lebens- und nicht nur arbeitsfähig macht und zur Übernahme von Verantwortung qualifiziert", sind Beispiele von weiteren Bürgerkarten.
Alle Bürgerkarten fließen in die Arbeit der Facharbeitskreise ein. Vordrucke liegen im Umweltbüro (Stadthaus I) aus. Daneben besteht die Möglichkeit, über das städtische Agenda-Büro (Telefon 4 92-74 71) oder direkt über Mitglieder der Facharbeitskreise eigene Ideen einzubringen.