Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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10.09.1997

Welt der Igel ist nicht mehr in Ordnung

Ausstellung im Schauenster des Umweltbüros mit Informationen und Tips

(SMS) "Schutz und Hilfe für Igel" ist Thema einer Ausstellung im Schaufenster des Umweltbüros im Stadthaus I. Sie zeigt bis zum 20. September beispielhaft, was dem nützlichen Stacheltier gerade jetzt guttut. Sie gibt eine Menge Anregungen zur Überlebenshilfe für die nützlichen und zunehmend gefährdeten Stacheltiere.

Die Welt der Igel ist nicht mehr in Ordnung. Zwar sieht man die Tiere öfter als früher im Garten. Doch der ist eher letztes Rückzugsgebiet als idealer Lebensraum. Denn in besiedelten Gebieten sind Igel vielen Gefahren ausgesetzt. Straßenverkehr und Baugruben, Lichtschächte, steilwandige Schwimmbecken, Brauchtums- und Gartenfeuer, Giftköder, Tellersensen und unvorsichtige Handhabung von Gartengeräten lauten dazu einige Stichworte. Übertriebener Ordnungssinn und "Aufräumwut" vernichten Unterschlüpfe, exotische Pflanzen in Gärten sind wertlos für die Nahrungstiere der Igel, die Insekten.

Igeln und anderen tierischen Gartenbewohnern ist durch naturnahe Gartenbewirtschaftung viel geholfen. Betrachtet man einmal auch die nähere und weitere Umgebung sozusagen "mit den Augen eines Igels", wird man mancherlei "Igel-Fallen" finden und sie leicht entschärfen können.

Der noch im Spätsommer auf die Welt gekommene Igelnachwuchs hat es oft schwer, sich bis zum Wintereinbruch ein ausreichendes Fettpolster anzufuttern, da das Nahrungsangebot im Herbst rapide abnimmt. Durch rechtzeitiges Einrichten einer Futterstelle im Garten kann diesen Tieren geholfen werden. Das Naturschutzgesetz untersagt, Igel aus der Natur zu entnehmen. Nur ausnahmsweise dürfen Igel in menschliche Obhut genommen werden, und zwar dann, wenn sie hilfsbedürftig sind. Das gilt für verwaiste Igelsäuglinge, verletzte und kranke Igel sowie Tiere, die bei Frost und Schnee noch aktiv sind.

Pflege, artgerechte Unterbringung und Ernährung hilfsbedürftiger Igel erfordern großes Sachwissen. Dazu sollte man sich in jedem Fall mit einem Tierarzt oder einer Igelberatungsstelle oder -station in Verbindung setzen. Im Umweltbüro liegt dazu Informationsmaterial aus. Es kann auch angefordert werden von "Pro Igel e.V.", Postfach 4016, 88119 Lindau und beim "Rheinisch-Westfälischen Igelfreunde e.V.", Seilerstraße 9, 51688 Wipperfürth.

Bild: Nicht jeder Igel braucht Hilfe, aber jede Hilfe muß richtig sein. Tips dazu gibt eine Ausstellung im Schaufenster des Umweltbüros.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09