Das Angebot gilt zunächst für die beiden Gebiete, in denen die Biotonne im ersten Halbjahr 1998 eingeführt wird. Ab dem zweiten Halbjahr können Tonnen in Gebieten nachgerüstet werden, die bereits mit Bioabfallgefäßen versorgt sind. Die Zusatzleistung kostet pro Jahr und Deckel etwa 30 Mark. Sie wird nicht auf die allgemeinen Gebühren umgelegt, sondern individuell mit Grundstückseigentümern abgerechnet, die den Sonderservice in Anspruch nehmen.
Die Filterdeckel sollen Geruchs- und Madenbildung verringern. Fachgerecht montiert, schließen sie die Tonne dicht ab. Entweichende Luft strömt durch einen Filtersack im Deckel und wird dabei "neutralisiert". Zudem sollen die im Filter enthaltenen Organismen das Wachstum verschiedener Schimmelpilze hemmen.
"Wir haben die Entwicklung des Filterdeckels von Anfang an begleitet. Das Produkt berücksichtigt auch Ideen und Verbesserungsvorschläge der AWM", sagte Abteilungsleiter Burkhard Fransbach. Sein Fazit nach einjährigem Test von 50 Deckeln: "Kein Allheilmittel, aber weniger Maden und Geruch." An den grundsätzlichen Regeln zum Umgang mit der Biotonne ändere der Filterdeckel nichts. "Es bleibt dabei, nasse Bioabfälle sollten in saugfähiges Altpapier eingeschlagen werden. Da der Deckel dicht schließen muß und weniger Feuchtigkeit entweicht, ist das sogar besonders wichtig", betont Burkhard Fransbach.
Der Biofilter wurde für Kommunen mit 14täglicher Abfuhr der Biotonne entwickelt. Er sollte die Belästigung in Sommermonaten begrenzen, damit nicht auf wöchentliche Leerung umgestellt werden muß. In Münster bleibt es aus hygienischen Gründen wie gehabt bei der wöchentlichen Abfuhr. Zusätzlich kommt das Biotonnen-Waschfahrzeug zur Reinigung.
Zur Zeit ist der Filterdeckel für 120- und 35-Liter-Tonnen lieferbar. Knapp die Hälfte der bislang aufgestellten Gefäße haben eine dieser Größen. Fransbach geht davon aus, daß in nächster Zeit Deckel für weitere Gefäßgrößen auf den Markt kommen. Die Filtersäckchen im Deckel müssen im zweijährlichen Turnus ausgewechselt werden. Diese Leistung ist in der Gebühr von 30 Mark enthalten.
Wer meint, er benötige den Biofilter, muß vorerst nicht aktiv werden. In Bezirken, die 1998 mit der Biotonne versorgt werden, erhalten die Grundstückseigentümer ohnehin ein Anschreiben. Darin wird der eventuelle Wunsch nach einem Filterdeckel abgefragt. Bestellungen für die anderen Gebiete können die AWM voraussichtlich ab Mitte kommenden Jahres entgegennehmen.