Münster (SMS) "Demenz - genau hinsehen!" - so lautet das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages, der seit 1994 begangen wird. Die überwiegende Mehrheit der in Deutschland derzeit lebenden rund 1,6 Millionen Demenzkranken ist von der Alzheimer-Krankheit betroffen. In Münster wird von etwa 4000 Menschen mit Demenz ausgegangen. 70 Prozent werden in der häuslichen Umgebung begleitet und betreut.
Zum Welt-Alzheimertag, am kommenden Dienstag, 21. September, stehen von 11 bis 17 Uhr Mitglieder des Arbeitskreises Demenz auf dem Lambertikirchplatz an Informationsständen mit Materialien und zu Gesprächen bereit. Außerdem bietet das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz an, mit dem Dreirad-Tandem „Fun2go“ eine besondere Probefahrt über den Prinzipalmarkt zu machen.
Die Demenz-Erkrankung verändert die Lebenssituation der Familien einschneidend, die persönliche Betroffenheit führt oftmals zum Rückzug in die Privatheit. Der Welt-Alzheimertag macht auf die Situation der Familien, aber auch auf die wachsende Zahl alleinlebender Menschen mit Demenz aufmerksam.
"Die Familien und Betroffenen benötigen gesellschaftliches Interesse genauso wie die fachliche Begleitung, um mit der Erkrankung leichter offen umgehen zu können. Allein mit professioneller Hilfe ist die Begleitung der Kranken nicht zu bewältigen", stellen Fachleute fest. Familien, Nachbarn, Freunde - alle können aktiv werden und sich an einem Netz für wohnortnahe Unterstützungsangebote beteiligen.
Ein Leben mit Demenz setzt Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen der Umgebung voraus. Den Erkrankten fällt es zunehmend schwer, sich im Alltag zurechtzufinden, planvoll zu handeln, sich räumlich und zeitlich zu orientieren, sich neue Ereignisse oder Namen zu merken sowie Termine einzuhalten. Die Kaffeemaschine zu bedienen, kann zum unüberwindbaren Problem werden. Darauf muss sich die Umgebung einstellen: langsamer reden, geduldig sein, Orientierung bieten, sich auf die Wünsche der Betroffenen einlassen.
Der Arbeitskreis Demenz Münster ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Fachakteuren verschiedener Träger der Bereiche Medizin, Beratung, Selbsthilfe, Pflege und Betreuung aus Münster. Dazu gehören auch Mitarbeitende der Alzheimer Gesellschaft Münster, des Gerontopsychiatrischen Zentrums der LWL-Klinik Münster, der „Perioperativen Altersmedizin“ im Franziskus Hospital, der Kommunalen Seniorenvertretung und des Sozialamtes der Stadt Münster. Der Wunsch aller lautet: Der Herausforderung Demenz mit neuem Wissen und tieferem Verständnis begegnen.
Am Donnerstag, 23. September, findet zudem von 18 bis 19.30 Uhr eine Online-Veranstaltung mit Kurzvorträgen über "Zoom" statt:
- Tilman Fey, LWL- Klinik Münster, informiert über Gemeinsamkeiten und Unterscheidungskriterien von Demenz und Depression. Dr. phil Birgit Leonhard und Suzanne Reidick von der Gerontopsychiatrischen Fachberatung der Alexianer Münster referieren zu Hilfen für Angehörige und Betroffene.
- Aus sportwissenschaftlicher Sicht bietet Gabriele Völker-Honscheid zum Thema „Demenz und Bewegung - Anregungen zur Bewegung von Kopf bis Fuß“ Aufklärung. Sie koordiniert beim Stadtsportbund das Projekt „Bewegt älter werden in Münster“.
Interessierte erhalten eine Einladungs-Mail und eine Anleitung zur Teilnahme an der Online-Video-Konferenz unter der Adresse: regionalbuero-muenster@rb-apd.de. Rückfragen sind telefonisch möglich: 02 51 / 981 68 9 2 33 40.
Foto: Eine Probefahrt mit dem Dreirad-Tandem über den Prinzipalmarkt, das ist am Welt-Alzheimertag möglich. Und viele Informationen gibt es noch dazu, das sagen (v.l.) Manuela Brandt, Perioperative Altersmedizin, Franziskus Hospital; Stefanie Oberfeld, Clemens-Wallrath-Haus, Gerontopsychiatrisches Zentrum Alexianer Münster; Aaron Schrade, Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.; Wolfgang Fels, Kommunale Seniorenvertretung; Ulrike Kruse, Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz; Suzanne Reidick, Gerontopsychiatrische Fachberatung, Alexianer; Thomas Schulze auf’m Hofe, Sozialamt Stadt Münster.
Foto: Amt für Kommunikation, Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
