Münster (SMS) In diesem Jahr ist alles anders – so auch der Schauraum, der sich unter dem Motto „Schauraum anders“ nach einem Jahr Pause auf die „Nacht der Museen und Galerien“ fokussiert. Am Samstag, 4. September, öffnen Museen und Galerien in ganz Münster ihre Türen bis Mitternacht. 44 Ausstellungsorte sind dabei. Wer nicht auf eigene Faust losziehen möchte, schließt sich einfach einem geführten Rundgang oder einer Bustour des städtischen Kulturamts an. Alle Touren und Rundgänge sind kostenfrei.
Bustouren Richtung Hafen und Aasee
Die Bustour führt an den Hafen. Stationen sind das 2020 neu eröffnete „raumprogramm“ mit seiner Ausstellungsreihe „Architektur und Fotografie“ und die Kunsthalle, die mit der Gruppenschau „Sensing Scale“ über Videoarbeiten und Zeichnungen die globalen Datenströme unserer Zeit beleuchtet. Einen Gegenpol zu diesem Ausflug in die Welt des „Big Data“ bilden Klaus Hacks Skulpturen in der Galerie Laing, die Präsenz und Ruhe ausstrahlen.
Bustour 2 präsentiert aktuelle Kunst im Kontext der Kunstakademie Münster: Im Wewerka Pavillon am Aasee setzen sich Studierende in der Ausstellung „Ein Gang Aus Gang“ mit der räumlichen Zugänglichkeit des Pavillons auseinander. Im FB69 stellt Isabelle Schober aktuelle Werke vor. Sie hat ihr Akademiestudium bereits abgeschlossen und arbeitet seit 2019 als freischaffende Künstlerin. Gleiches gilt für Jana Rippmann, die im Förderverein Aktuelle Kunst zusammen mit Seda Hepsev die Installation „Grounded“ zeigt. Die Bustouren dauern zwei Stunden. Sie starten um 16, 18, 20 und 22 Uhr auf dem Lambertikirchplatz. Bustour 2 ist um 16 Uhr auch für Hörgeschädigte buchbar.
Kunststücke zu Fuß erkunden
Wer lieber draußen unterwegs ist, sollte sich einem der drei einstündigen Rundgänge anschließen. Rundgang 1 ist ein reiner „Schaufensterbummel“: An frischer Luft startet er vor dem Schaukasten der Galerie Ostendorff mit Werken amerikanischer Pop Art-Künstler. Dem Thema USA hat sich auch die Galerie Schemm verschrieben. Sie zeigt Ansichten amerikanischer Großstädte von Ralph-J. Petschat. Der Westfälische Kunstverein bildet den Schlusspunkt der Tour. Hinter der gläsernen Front seines Projektraums präsentiert er ein unkonventionelles Künstlergespann: Bei Ulrike und Camillo Grewe handelt es sich um Mutter und Sohn. Für die Mutter Ulrike ist es der erste Ausflug in die Kunstwelt (Beginn: 18, 19, 20 und 21 Uhr; Start: Galerie Ostendorf).
Rundgang 2 beschäftigt sich mit Fotografie und Skulptur. Die Galerie Frye & Sohn zeigt Stillleben-Fotografie von Elizabeth Clarke und Nina Kopp. Letztere stellt in ihrer Serie „Treasure of the Bee“ Stillleben des 17. Jahrhunderts nach und lässt dabei das Obst und Gemüse weg - denn das würde es nicht mehr geben, wenn die Bienen ausgestorben wären. Die Hachmeister Galerie hat sich dem Thema Skulptur verschrieben und zeigt einen Querschnitt aus ihrem Programm, darunter filigrane Drahtobjekte von Günter Haese, die schon beim kleinsten Lufthauch in Bewegung geraten (Beginn: 18, 19, 20 und 21 Uhr; Start: Galerie Frye & Sohn).
Rundgang 3 führt durchs Bahnhofsviertel und widmet sich aktueller Kunst in Zeichnung, Malerei, Skulptur und Film. Die dst.galerie präsentiert Künstlerinnen und Künstler der Galerie unter dem Motto „Ich lasse gerne einen breiten Rand an meinem Leben“. Das „no cube“ widmet sich Zeichnungen von Thomas Prautsch, die während der Pandemie entstanden sind. Sie zeigen das tägliche Einerlei seines Weges ins Atelier und die Stadt in ihren Randzonen an Kanal und Hafen während des Stillstands – begleitet von Filmen, mit denen der Künstler seine Wege eingefangen hat (Beginn: 17, 18, 19 und 20 Uhr; Start: dst.galerie).
Rundgang für Familien
Für Familien mit Kindern von zehn bis 14 Jahren gibt es den anderthalbstündigen Kulturrucksack-Rundgang. Die Teilnehmer können Künstler hinter den Werken kennenlernen und sogar selbst aktiv werden. Beginn ist um 16.30 Uhr und um 18.30 Uhr. Die Familienrundgänge sind bereits ausgebucht, Anmeldungen für den Kulturrucksack sind jährlich bereits ab Frühjahr möglich.
Anmeldung und Info-Punkt
Anmeldungen für die Bustouren und Rundgänge sind möglich ab Donnerstag, 2. September, ab 15 Uhr ausschließlich online unter schauraum.kunstraum-muenster.de. Hörgeschädigte können sich auch per E-Mail anmelden (info@patterson-schade.de). Alle Ausstellungsorte, Touren und Veranstaltungen erläutert das Schauraum-Programmheft. Es liegt unter anderem in der Münster-Information im Stadthaus 1 aus und ist online abrufbar unter www.stadt-muenster.de/kulturamt. Die Schauraum-Information befindet sich in diesem Jahr am Samstag, 4. September, von 11 bis 23 Uhr im Foyer des Service-Zentrums an der Heinrich-Brüning-Straße 7.