Münster (SMS) Am Dienstag, 31. August um 17:30 Uhr, findet das zweite Bürger- und Bürgerinnen-Webinar im Rahmen der seismischen Messungen im zentralen Münsterland statt. Olaf Brenner von der Firma DMT wird die Technologie der Vibrationsseismik erklären und Fragen beantworten. Ziel der Untersuchungen ist es, das geothermische Potenzial der Region zu erkunden.
Die Vibrationsseismik ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem mit Schallwellen geologische Strukturen bis in sechs Kilometer Tiefe untersucht werden können. Seismische Messungen funktionieren nach dem Prinzip der Ausbreitung und Reflexion von Schallwellen – vergleichbar mit einer Ultraschalluntersuchung in der Medizintechnik.
Bei den im Münsterland Anfang November geplanten Untersuchungen werden jeweils fünf Messfahrzeuge in einem Konvoi fahren. Sie bewegen sich entlang von Messlinien, wo zuvor spezielle Mikrophone (sogenannte Geophone) ausgelegt wurden. Alle 40 Meter halten sie an und senden über eine hydraulisch absenkbare Rüttelplatte leichte Schwingungen in den Untergrund. Unterirdische Gesteinsschichten reflektieren die Schallwellen, was wiederum von den Geophonen aufgezeichnet wird. Aus diesen Daten können Geowissenschaftler und –- wissenschaftlerinnen nach umfangreicher Analyse ein zweidimensionales Bild des Untergrundes erstellen.
Am Dienstag, den 31. August präsentiert Olaf Brenner von der mit den Messungen beauftragten Firma DMT die Vibrationsseismik in einem kostenfreien Webinar für die Bürger und Bürgerinnen in der Region Münsterland. Das Webinar beginnt um 17:30 Uhr und lässt nach einem etwa 20-minütigen Vortrag viel Raum für Fragen.
Die Anmeldung erfolgt über die Projektwebseite www.seismik-muensterland.nrw. Bis zum Beginn der Messungen im November sind vier weitere Webinare geplant. Aufzeichnungen der Webinare sind im Nachgang auf YouTube zu sehen.
Projektziel: Erkundung des geothermischen Potenzials
In der Tiefe der Erde ist es heiß – die Geothermie birgt ein gewaltiges Potenzial, um Gebäude über Fernwärmenetze klimafreundlich zu beheizen. Doch um die Wärme aus der Tiefe nutzen zu können, müssen geeignete geologische Strukturen vorliegen, die sich für die Förderung von heißem Tiefenwasser eignen. Ob es diese in der Region Münsterland gibt, wird der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb (GD NRW) im Auftrag der Landesregierung im November 2021 erkunden. Pilotregion für das Vorhaben ist das zentrale Münsterland mit den Gemeinden Billerbeck, Dülmen, Havixbeck, Nottuln, Rosendahl, Senden und Sendenhorst sowie der Großstadt Münster. Weitere Informationen über das Projekt gibt es auf www.seismik-muensterland.nrw.