Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

11.06.2021

Vandalismus am Wewerka Pavillon

Stadt verurteilt Zerstörung und Gewalt

Münster (SMS) Immer wieder gibt es Anfeindungen gegen Werke der Gegenwartskunst. Dabei ist die Kunst, die sich ungeschützt im öffentlichen Raum präsentiert und nicht hinter Glas abgeschirmt ist, besonders verletzlich. Vom 9. auf den 10. Juni kam es zu Vandalismus gegen die Installation „Vulventempel“ (19. Mai – 13. Juni 2021) am Wewerka Pavillon am Aasee. Die ausgestellten Werke wurden zerschnitten und beschmiert. Zerstörung und Gewalt stellen keine zulässige Form der Auseinandersetzung dar, weshalb die Stadt Münster die Vorfälle verurteilt, nicht zuletzt da sie einen Angriff auf die Werte einer freien und offenen Gesellschaft darstellen. Zugleich warnt sie davor, voreilige Schlüsse zu ziehen, was die Motivlage der Täter anbelangt. 

Die zehn beteiligten Künstlerinnen der Ausstellung haben den Wewerka Pavillon mit ihrer Installation zu einem Raum zur Reflektion über stereotype Vorstellungsbilder gemacht. In die stählernen Außenverstrebungen des Wewerka Pavillons haben sie zehn dreieckige Leinwände gespannt. Die gleichschenkligen Malgründe zeigen differente Darstellungsweisen von Vulven, die sich in ihrem Spektrum zwischen abstrahiert-zeichnerischer Geste und expressionistischer Malerei bewegen. Die intimen Darstellungen flankieren von außen die beiden Längsseiten des Pavillons und verschieben in aller Deutlichkeit das Thema Vulva in die Öffentlichkeit. 

Der Wewerka Pavillon ist der permanente Ausstellungsraum, das Schaufenster der Kunstakademie Münster. Seit seinem Bestehen in Münster steht der Wewerka Pavillon unter der gemeinsamen Obhut und Verantwortung der Stadt und der Kunstakademie und gilt als Exempel für die kulturelle Vielfalt und Offenheit der Stadt sowie die effektive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kunstakademie. Angeregt durch die Skulptur Projekte, die seit 1977 in Münster stattfinden, wird in Münster mehr als an anderen Orten die Begegnung mit der Kunst im öffentlichen Raum gesucht und gefördert. Kunst im öffentlichen Raum lädt ganz unmittelbar zur Beschäftigung mit einem Objekt, mit den darin verhandelten Inhalten ein und mag manchmal auch konfrontieren.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09