Münster (SMS) Mitte Februar hatte der rötliche Schnee an den Fahrradstraßen Lindberghweg und Kirschgarten für Irritation bei den Anliegern gesorgt. Die nun vorliegenden Laborergebnisse bestätigen: Die Färbung hat keine Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
„Wir konnten uns die Rotfärbung nicht direkt erklären. Da aber nur zugelassene Straßenbaustoffe verwendet wurden, hatten wir auch nach Rücksprache mit dem Umweltamt keinen Anlass, von einer konkreten Gefahr auszugehen“, erklärt Dr. Alexander Buttgereit, Abteilungsleiter im Amt für Mobilität und Tiefbau. „Nun liegen die Laborergebnisse vor und unsere Annahmen werden bestätigt.“
Labor beauftragt
Das Amt für Mobilität und Tiefbau hatte umgehend nach Kenntnis der roten Färbung des Schnees ein Labor beauftragt, um den Schnee sowie das Schmelzwasser näher zu untersuchen. Die Proben der beiden Fahrradstraßen Kirschgarten und Lindberghweg wurden auf die chemische und mineralogische Zusammensetzung bestimmt. Die chemische Zusammensetzung der beiden Proben ist dabei fast identisch, zu den Hauptbestandteilen gehören Sauerstoff, Kohlenstoff und Eisen.
Die mineralogische Zusammensetzung zeigt, dass neben den Gesteinstypischen Mineralien noch Halit (welches als Streusalz eingesetzt wurde) und Hämatit vorkommen. Bei Hämatit handelt es sich um Eisenoxid, welches zur Rotfärbung des Asphalts eingesetzt wurde. Das Labor hat dadurch bestätigt, dass die Verfärbung in direktem Zusammenhang mit den eingesetzten Baustoffen steht und keine Gefährdung für Mensch und Umwelt davon ausgeht.
Abrieb der Oberfläche
Aber wie kommt es nun zu diesem Abrieb der Straßenoberfläche? Der Abrieb erfolgt durch die Witterung und den Verkehr auf der Straße und zählt zu den üblichen Beanspruchungen eines Asphaltbelages. Dieser sorgt insbesondere für die Griffigkeit der Oberfläche. „Abrieb bei Straßenflächen ist ganz normal, einzig die rote Färbung war hier neu. In den Niederlanden ist dies bereits länger bekannt, hier wurde uns mitgeteilt, dass es in den ersten Jahren nach Einbau zu rotem Schnee kommen kann. Das rötliche Erscheinungsbild wird aber immer schwächer. Es war daher sicherlich eine Mischung aus einem extremen Winter und einem brandneuen Asphaltbelag“, erklärt Dr. Alexander Buttgereit.
Die beiden Fahrradstraßen wurden erst im Sommer 2020 mittels rotem Asphalt auf den neuen Standard für Fahrradstraßen gesetzt. Dabei ist das Asphaltmischgut von zwei unterschiedlichen Mischwerken geliefert worden. Für den roten Asphalt ist jeweils ein farbloses Bindemittel, dass rot eingefärbt wurde und rote Gesteinskörnung verwendet worden. Auf den acht in 2020 umgestalteten Fahrradstraßen wurden unterschiedliche Verfahren zur Rotfärbung verwandt, so dass roter Schnee auf nur wenigen Fahrradstraßen beobachtet werden konnte.
Foto: Lindberghweg – Roter Schnee am Fahrbahnrand.
Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.