Münster (SMS) Für einen vorsorglichen Pandemie-Schutz lässt die Stadt den Unterrichtsbeginn an den Innenstadt-Gymnasien seit einigen Tagen 30 Minuten später beginnen und entlastet damit stark frequentierte Buslinien in den morgendlichen Spitzenzeiten. In der Folge haben sich durch den entzerrten Schulbeginn die Fahrtzeiten bei Bus und Bahn für rund 3000 Schülerinnen und Schüler verschoben.
Stadt und Verkehrsunternehmen - neben den Stadtwerken als Betreiberin der Stadtbusse sind auch verschiedene Regionalbus-Unternehmen eingebunden - erreichten einerseits positive Rückmeldungen zu einer deutlich gleichmäßigeren Auslastung. Andererseits gab es aber auch kritische Stimmen - besonders aus den Umlandgemeinden. „Diese Hinweise von Eltern und Schulen nehmen wir ernst“, sagt Stadtdirektor Thomas Paal. „Wir sind mit den Verkehrsträgern im Gespräch und reagieren mit Anpassungen bei den Abfahrtszeiten. In Teilen wurden Kapazitäten noch einmal ausgeweitet.“
Zwei Beispiele: Die Auswertung der Fahrgastzahlen der Linie 15 aus Albachten spiegelt einen verstärkten Bedarf. Daher entlastet derzeit ein Reservebus die Strecke in der kritischen Zeit zwischen 7.20 und 7.30 Uhr. Die Stadtwerke planen, eine Fahrt, die aktuell um 07.01 Uhr beginnt, so zu verschieben, dass zu dieser Zeit mehr Kapazität zur Verfügung steht. Mehr Flexibilität gibt es auch aus Richtung Altenberge. Ab Mittwoch (18. November) verschiebt der Betreiber Veelker die Linie 177 - sie bindet auch Häger mit ein - um 30 Minuten nach hinten. Ein Gelenkbus übernimmt seit Wochenanfang bereits die Standardlinie um 7.28 Uhr ab Altenberge - Münsterstraße und hält somit mehr Platz vor. Die Schulen werden über solche ergänzenden Dienste umgehend in Kenntnis gesetzt, damit sie ihre Schülerschaft informieren können.
Den Hinweisen auf Probleme in den ersten Tagen zu einzelnen Linien steht aus Sicht der Stadtwerke durchaus auch eine positive Bilanz gegenüber. So hat sich die Auslastung in den Stadtbussen, die am Hauptbahnhof bisher im kurzen Zeitraum zwischen 7.15 und 7.30 Uhr am höchsten war, entzerrt und die Fahrgäste sich auf einen längeren Zeitraum bis etwa 8 Uhr verteilt
„Es war zu erwarten, dass die Umstellungen in dieser Größenordnung nicht von Tag 1 an auf jeder Linie reibungslos funktionieren konnten“, verweist Klaus Ehling, Leiter des Amtes für Schule und Weiterbildung, auf die laufende Analyse der Entwicklung, um schnellstmöglich erforderliche Korrekturen vornehmen zu können. Die Umstellungen konnten auch nicht dazu führen, dass damit jedem Kind ein Sitzplatz zur Verfügung gestellt werden kann. Dies ist in den Spitzenzeiten nicht möglich. So wird auch weiterhin ein Teil der zur Verfügung stehenden Stehplätze in Anspruch genommen werden müssen. Das Ziel ist, übervolle Busse zu vermeiden.
Das städtische Amt für Schule und Weiterbildung wird in enger Abstimmung mit den Stadtwerken und den Regionalbusunternehmen die Auslastung der Busse weiter auf den Prüfstand stellen und Anfang Dezember mit Verkehrsträgern, Schulvertretern, Bezirksschülersprechern und Stadtelternschaft die Lage neu bewerten.