Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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09.10.2020

Roma fordern Mitsprache auf Augenhöhe

Fachkonferenz befasste sich mit Herausforderungen des deutschen Bildungssystems / Kulturvereine ermöglichen mehr Teilhabe in Schule, Ausbildung und Arbeit

Münster (SMS) Welche Herausforderungen hat das deutsche Bildungssystem für Romnja und Roma? Welche Unterstützungen geben ehrenamtliche Roma-Initiativen? Und was bedeuten diese Besonderheiten für  Akteure in Bildungseinrichtungen sowie in der Kinder-und Jugendhilfe? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Fachveranstaltung im Begegnungszentrum Meerwiese. Sie gehört zur Reihe „Bildungsteilhabe und Bildungserfolg von Sinti und Roma“, die eine Arbeitsgemeinschaft aus städtischen Ämtern, Trägern, Vereinen und Bildungseinrichtungen organisiert.

„Es ist unsere Aufgabe als Fachkräfte sowie als Bürgerinnen und Bürger, rassistische Stereotype und Strukturen abzubauen und uns aktiv dagegen zu positionieren“, stellte Gustavo Arnaud de Melo Fragoso vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) Münster zu Beginn klar. Der Roma-Aktivist und Lehrer Kasm Cesmedi berichtete über Potenziale und Herausforderungen der Bildungsteilhabe von Romnja und Roma im deutschen Bildungssystem. Er wies darauf hin, wie notwendig es ist, Akteure der Zielgruppe bei der Konzeption und Durchführung von Projekten einzubeziehen: „Sprecht nicht über uns, sondern mit uns“, forderte Cesmedi.

Anschließend stellten Vertreterinnen und Vertreter des Rroma Kulturvereins, der Bulgarischen Elterninitiative „Jan Bibijan“, des Projekts „EmpoR“ (Empowerment für Roma), des Vereins Romanipe und des sich noch in der Gründungsphase befindende NRW-Landesverbandes der (allochthonen) Roma ihre Projekte vor. Sie alle verfolgen das Ziel, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mehr Teilhabe in Schule, Ausbildung und Arbeit zu ermöglichen.

In der Diskussion mit den mehr als 60 Teilnehmenden wurde deutlich, dass eine Zusammenarbeit mit den Roma-Initiativen auf Augenhöhe erforderlich ist. Außerdem muss die Expertise der Initiativen anerkannt werden.

Der nächste Fachtag findet 2021 statt und beschäftigt sich mit den Bildungsperspektiven der Sinti.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09