25.01.1999

"Atlantis": Arbeiten mitHochdruck vorantreiben

Dauerregen sorgte auf der Baustelle zwischen Wienburgstraße und Stadtpark Wienburg für Verzögerungen

(SMS) Die künftige Kinder-Zeltstadt "Atlantis" am Stadtpark Wienburg hat ihr legendäres Vorbild zumindest in einem Punkt bereits übertroffen: Während die sagenumwobene Stadt der Antike nur einmal versunken ist, hieß es auf der Baustelle des städtischen Amtes für Grünflächen und Naturschutz bereits dreimal "Land unter". Schuld waren die anhaltenden Regenfälle in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres. Um die Verzögerungen wieder wettzumachen, wird auf dem Gelände zwischen Wienburgstraße und Stadtpark Wienburg -wenn immer das Wetter mitspielt - mit Hochdruck gearbeitet. Denn im Sommer entsteht dort das städtische Feriencamp "Atlantis".

Selbst in trockenen Jahren hat das Grundstück einen hohen Grundwasserstand. Deshalb sieht die Planung des Amtes für Grünflächen und Naturschutz vor, das Gelände anzuheben und gründlich zu drainieren. Mehrere Teiche, in denen das Wasser versickern kann, werden neu angelegt. Außerdem sind ein unterirdisches Leitungssystem für Versorgung und Abwasser und bis zu zwei Meter hohe Erdwälle zur Wienburgstraße vorgesehen.

Es stehen also umfangreiche Erdbewegungen auf der knapp drei Hektar großen Baustelle an, für die einige "trockene" Wochen unbedingt notwendig sind. Seit der Auftragsvergabe im September gab es bisher zu wenige regenfreie Tage. Wann immer das ´Wetter es zuließ, rückte die beauftragte Landschaftsbaufirma aus Ibbenbüren mit Erdbaugeräten an, die sogar mit extra breiten Ketten ausgestattet waren. Aber die Vorkehrungen halfen wenig. Immer wieder mußten die Bauarbeiten unterbrochen werden, weil die Maschinen im Schlamm versanken. Auch der Tiefbaufirma, die im Auftrag der Stadt den Schmutzwasseranschluß legen sollte, ging es nicht besser. Sie mußte die Arbeit einstellen und auf bessere Zeiten - sprich nachlassende Niederschläge - warten.

Erst als Anfang Dezember Frost einsetzte, gelang es der Landschaftsbaufirma, einen Teil der Bodenbewegungen auszuführen. Das Gelände wurde mit ca. 4000 Kubikmetern Füllboden um 50 Zentimeter angehoben, und der Unterbau für die Wege konnte angelegt werden. "Damit die Erdarbeiten abgeschlossen werden können, hoffen wir für die nächsten Wochen auf trockenes Wetter mit nicht zu tiefen Temperaturen", erklärt Hartmut Tauchnitz, Leiter des Amtes für Grünflächen und Naturschutz. Im Frühjahr sollen die Flächen eingesät werden, damit "Atlantis 1999" auf grüner Wiese stattfinden kann. Die geplante Begrünung mit heimischen Laubgehölzen steht für den Spätherbst auf dem Plan.

Bis zu 800 Kinder täglich erwartet die Stadt Münster, wenn "Atlantis 1999" in den Sommerferien seine Pforten öffnet. In den vergangenen Jahren wurde die vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien organisierte Zeltstadt am Mauritz-Lindenweg aufgebaut. Wegen der Bauarbeiten für das Sportzentrum Ost steht dieses Gelände in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung. "Atlantis am Stadtpark Wienburg" wird aber nicht nur wenige Wochen im Jahr als Ferienangebot genutzt. Vielmehr ist das Projekt konzipiert als öffentliche Freizeit- und Erholungsanlage für die nördliche Stadtmitte, die den Stadtpark Wienburg erweitert und ökologisch bereichert.