02.12.1998

Verkehrsplanung beeindruckte Spezialisten aus ganz Europa

Neun Länder bei Abschlußtreffen eines EU-Forschungsvorhabens / Anerkennung für Radstation

(SMS) Welche neuen Ansätze gibt es, um die wachsenden Verkehrsströme und den steigenden Bedarf nach Mobilität stadt- und umweltgerecht zu bewältigen? Das war Thema eines zweitägigen Treffens von Verkehrsspezialisten aus neun Ländern. Auf Einladung der Stadt Münster präsentierten sie im Stadtweinhaus zum Abschluß eines dreijährigen Forschungsvorhabens der Europäischen Union zwölf Demonstrationsprojektean denen 26 Partner beteiligt sind.

Das Forschungsvorhaben befaßte sich mit der Frage, ob und wie durch Information, Organisation, Koordination und Kommunikation das Verkehrsverhalten beeinflußt oder besser noch gesteuert werden kann. Dazu wurden Lösungen aus ganz Europa untersucht. Von den Erfahrungen in den verschiedenen Ländern, so die Absicht, sollen alle anderen profitieren können.

Die Stadt Münster war an dem Vorhaben durch das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes NRW vertreten. Für die Westfalenmetropole stand hierbei das Konzept "münster.mobil - Modellstadt für neue Mobilität". Es setzt auf das reibungslose Zusammenwirken der unterschiedlichen Verkehrsmittel und fördert in besonderem Maße den Umweltverbund.

Von der erfolgreichen Umsetzung einiger Bausteine dieses Konzeptes konnten sich die Tagungsgäste bei einer dreistündigen Fahrradexkursion überzeugen. Sie führte zu den Mobilstationen Zentrum-Nord und "Dreieck" sowie zu mobilé, dem "Service-Zentrum für clevere Verkehrsnutzung" in der Bürgerberatung. Große Anerkennung fanden bei den Verkehrsexperten insbesondere auch die im Bau befindliche Radstation und die spezifisch münsterschen Lösungen für den Radverkehr mit "unechten" Einbahnstraßen, Fahrradstraßen und Fahrradschleusen.

Ein weiterer Baustein sind die Mobilitäts- und Verkehrsmesse "intermove ‘99" und der europäische Verkehrskongreß "ECOMM ‘99". Von deren Erfolg können sich die Tagungsteilnehmer ebenso wie die Münsteraner allerdings erst Ende April 1999 in der Halle Münsterland überzeugen.

Alle Projekte des Forschungsvorhabens werden in einer ausführlichen Broschüre vorgestellt, die Anfang 1999 erscheint. Außerdem soll auf der Grundlage der Erfahrungen mit diesen Projekten ein "Handbuch Mobilitätsmanagement" erarbeitet werden.