1 540 000 Liter Wasser, 180 525 Kilowattstunden Strom und 869 082 Kilowattstunden Heizenergie ersparten die Schüler und Kindergartenkinder der Umwelt und den städtischen Kassen. In einem Jahr über eine Million Kilowattstunden weniger als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre - dafür müßten sich der Umweltdezernent und Umweltamtsleiter Heinrich Bruns 199 Jahre lang ohne Pause auf ihren Fahrrädern abstrampeln, rechnete Umweltpädagoge Wolfram Goldbeck vor.
Bei Energierundgängen mit Mitarbeitern der Koordinierungsstelle für Klima und Energie des Umweltamtes waren Stromfresser ausfindig gemacht und die Beleuchtung kontrolliert, Raumtemperaturen gemessen und die Heizungen untersucht worden. In einer Schule, so stellte sich heraus, war der Temperaturfühler in einem nicht mehr genutzten Raum angebracht. Das Ergebnis: Die Klassenräume waren viel zu warm.
Mit Öko-AGs und Aktionen einzelner Klassen, Energiedetektiven und Müllwächtern fand jede Schule eigene Wege, ihren ökologischen Schwachstellen nachzuspüren. Große Einsparungen gab es beim Restmüll: Um fast ein Drittel ließ sich die Menge reduzieren, dank konsequenterer Abfalltrennung auf Pausenhöfen und in Klassenzimmern. Und auch die Lehrer mußten ran: Thermoskannen sind umweltfreundlicher als permanent heizende Kaffeemaschinen, so die Schülerinnen und Schüler.
Drei Jahre läuft das Projekt Öko-Audit, das vom Umweltamt in Zusammenarbeit mit dem Schulamt, dem Hochbauamt, den Abfallwirtschaftsbetrieben und weiteren städtischen Ämtern im Herbst 1997 angeschoben wurde. Auch nach den ersten Erfolgen ist für die verbleibenden eineinhalb Jahre noch genug zu tun: "Wichtig ist, das umweltfreundliche Verhalten langfristig beizubehalten", so Wolfram Goldbeck. "Licht ausschalten nach dem Unterricht sollte selbstverständlich und wie im Schlaf funktionieren."