(SMS) Am schwersten hat es die Natur in der Innenstadt, diese leidvolle Erfahrung mußte die Aa im Laufe der letzten Jahrzehnte mehrfach machen. Das städtische Tiefbauamt erleichtert ihr seit Beginn der 90er Jahre das Dasein - derzeit wieder im Bereich Bergstraße, wo auf 60 Metern Röhrichtwalzen eingebaut werden.
„Diese Walzen haben sich sehr bewährt“, erläutert Thomas Wermers vom Tiefbauamt den Sinn dieser Maßnahme. „Sie bereichern die Artenvielfalt im Wasser. Die Zahl der Schnecken, Wasserasseln und Egel nimmt deutlich zu.“ Denn diese walzenförmigen Gebilde aus Kokosfasersubstrat sind mit verschiedenen Röhrichtpflanzen versehen wie Sumpfschwertlilie, Blutweiderich, Mädesüß oder Seggen.
1992 hatte das Tiefbauamt mit ihnen erste erfolgreiche Versuche gestartet. Als die Walzen auch mehrere starke Hochwasser gut überstanden, wurden 1993 und 1994 rund 700 Meter der Aa damit ausgestattet.
Noch mehr Natur kann man der Aa beim besten Willen nicht zukommen lassen. Überlegungen aus der Mitte der 80er Jahre gingen so weit, ihre Betonstützwände und die betonierte Sohle in der Innenstadt komplett zu entfernen. Doch dazu reicht die Bebauung in der Altstadt viel zu dicht an das Flußbett heran.
Bereits in den 20er Jahren hatte man zum Schutz vor Hochwasser ihr Bett ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurd es dann durch Bomben so schwer beschädigt, daß es besonders 1946 wieder zu schweren Überschwemmungen kam. Deshalb wurde die Aa in den 50er Jahre in das noch heute funktionierende Korsett aus senkrechten Stahlbetonwänden und betonierter Sohle gezwängt, das Dank der Röhrichtwalzen aber wieder naturnaher geworden ist.
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Pressemitteilungen
31.07.1998