Zahlreiche öffentliche und private Neubauten aus der jüngsten Vergangenheit bilden Orientierungs- und Identifikationspunkte, prägen oft ganze Gebiete und Stadtteile. Das Zentralklinikum, der Technologiehof, die Sparkassen-Buchungszentrale oder die LVM-Gebäude sind nur wenige Beispiele. Altes und Neues schließen sich dabei keineswegs aus, denn Qualität paßt zu Qualität - siehe Stadtbücherei und Stadtmuseum.
Planen und Bauen für Wohnungen, Industrie und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, das ist das eine. Parallel dazu wuchs die Infrastruktur: Straßen, Wege und Brücken wie etwa die B 51 und die Torminbrücke. Die Stadt erhielt die zentrale Hauptkläranlage, neue Parks, Sport- und Spielanlagen. Sie trug mit den Instrumenten von Denkmalschutz, Stadterneuerung und Bauordnung aber ebenso dafür Sorge, daß das über Jahrhunderte gewachsene Münster eine Zukunft hat.
Alles das dokumentiert die Neuerscheinung. Der Titel "Münster auf dem Weg ins 21. Jahrhundert" weist darauf hin, daß es sich nicht allein um eine Rückschau und Bestandsaufnahme handelt. Für zahlreiche Projekte und Pläne, die im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends auf der Tagesordnung stehen, hat der Rat der Stadt längst die Leitlinien vorgegeben. Auf dieser Grundlage beschreibt das Buch zugleich die "Stadt der Zukunft" und wie sie dem vom Bundesbauministerium verliehenen Prädikat gerecht wird.
Vor allem bei der Wohnungsversorgung, bei innovativen Verkehrslösungen, im Umweltschutz und im Umgang mit dem knappen Boden muß sich die "Stadt der Zukunft" bewähren. Erste Zwischenergebnisse sollen schon beim Weltkongreß "Urban 21" zur Jahrtausendwende in Berlin präsentiert werden.
Planungsamtsleiter Dr. Rainer Karliczek, der die Redaktion des Bandes besorgte: "Sicher kann eine Stadt innerhalb von nur wenigen Jahren derart hochgesteckte Ziele nur erreichen und als 'Stadt der Zukunft' Vorbild für andere Städte sein, wenn dafür vorgearbeitet worden ist. Das ist in Münster der Fall. Einen großen und wichtigen Anteil an dieser Arbeit hatte Lutz Rupprecht, der seit 1978 als Stadtbaurat für Münster tätig war."
Das Buch stützt sich auf Beiträge von 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung. Zusammen mit "Münster - Von der Provinzial- zur Gauhauptstadt" (1991) und "Das neue Münster - 50 Jahre Wiederaufbau und Stadtentwicklung" (1996) liegen jetzt Dokumentationen über 200 Jahre Städtebau vor. Herausgeberin von allen drei Bänden ist die Stadt Münster.