18.06.1998

Am Coesfelder Kreuz entsteht nutzerfreundliche P+R-Anlage

Gewinn für Autofahrer und Busverkehr / Auch Radler profitieren / Bauarbeiten beginnen

(SMS) Mehr als 40 Busse auf zehn Linien steuern stündlich die Haltestellen beim Coesfelder Kreuz an. Im Parkhaus Mensa II und auf dem Parkplatz Domagkstraße befinden sich insgesamt 1120 teils kostenlose Pkw-Stellplätze. Und nicht zuletzt ist die Mensa Ziel für viele Radfahrer. Alles zusammen bietet die ideale Voraussetzung, um eine Park und Ride-Umsteigeanlage zu schaffen, von der aus die Altstadt bequem und schnell erreichbar ist. Und genau das wird nach Angaben von Tiefbauamtsleiter Rudolf Schabbing während der verkehrsärmeren Schul- und Semesterferien geschehen.

Entsprechend den parlamentarischen Beschlüssen stehen die Bauarbeiten jetzt unmittelbar bevor. Ab Freitag abend, 19. Juni, ist der Abschnitt der Einsteinstraße vor der Mensa II für den motorisierten Verkehr gesperrt. Autos und Busse verkehren dann für drei Monate über die Umleitungsstrecke Orléans-Ring, Apffelstaedt- und Corrensstraße. Darauf werden großflächige Umleitungsschilder hinweisen. Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle passieren.

Wer bisher sein Auto am Coesfelder Kreuz abstellte und auf den Bus umsteigen wollte, hatte es nicht einfach. Ob und wo er den nächsten Bus in Richtung Altstadt erwischen konnte, war Glückssache, da die stadteinwärtigen Linien drei unterschiedliche Haltestellen am Orléans-Ring, an der Einsteinstraße und am Rishon-Le-Zion-Ring bedienten. Das wird sich mit dem Umbau ändern. Gegenüber der Mensa II wird an der Einsteinstraße Platz für eine zentrale Umsteigestelle und eine eigene Busspur geschaffen.

Für den stadtauswärtigen Verkehr gibt es bereits eine gemeinsame Haltstelle. Sie bleibt wie gehabt unmittelbar vor der Mensa II, wo künftig ebenfalls eine separate Busspur zur Verfügung steht. Auf beiden Seiten der Einsteinstraße werden Buswartehallen errichtet. Und dank Funk-Baken wird der öffentliche Personennahverkehr demnächst die beiden Straßenkreuzungen bei der Mensa zügig passieren können.

Für Radfahrer bringt der Umbau ebenfalls erhebliche Verbesserungen. Vor allem um die Mittagszeit geht es auf dem schmalen Weg unmittelbar vor der Mensa immer eng her. Abhilfe wird ein auf drei Meter verbreiterter Radweg bringen, der in beiden Richtungen befahren werden kann. Zudem werden vor der Mensa neue Fahrradständer installiert. Am Mensa-Eingang hat das Tiefbauamt einen Schaukasten angebracht, der mit Text und Zeichnung über die Arbeiten informiert.

Das Tiefbauamt nutzt die ohnehin anstehenden Straßenarbeiten und läßt am Coesfelder Kreuz gleichzeitig einen sanierungsbedürftigen Kanal durch einen neuen Regenwasserkanal ersetzen. Außerdem verlegt es einen Kanal zur Entwässerung des P+R-Platzes Domagkstraße. Alles zusammen kostet einschließlich des Umbaus der Ampeln rund 1,3 Mio Mark. Die Maßnahme wird von Bund und Land gefördert.

Dank der Variante „Bauarbeiten in der verkehrsämeren Ferienzeit bei Vollsperrung“ wird das neue Coesfelder Kreuz schon Ende September fertig sein - vorausgesetzt, der bis ins Detail mit den Baufirmen vereinbarte Zeitplan verzögert sich nicht durch unvorhersehbare Schwierigkeiten. Nach Angaben von Rudolf Schabbing würde für die Alternative „Ausbau unter Verkehr“ mit sieben bis acht Monaten mehr als doppelt so lange benötigt.