24.10.1997

Freie Fahrt in der Fürstenbergstraße

Vier große Kanalbauprojekte vor dem Winter abgeschlossen

(SMS) Die Fürstenbergstraße kann ab Montag, 27. Oktober, nach neunmonatiger einseitiger Sperrung wieder in beiden Richtungen befahren werden. Das städtische Tiefbauamt hat den maroden Mischwasserkanal aus dem Jahr 1900 im gesamten Straßenbereich erneuert. Auch drei weitere Großbaustellen wurden bzw. werden noch vor dem Winter abgeschlossen: auf der Hammer Straße im Bereich der Josefskirche, auf der Hafen- und auf der Moltkestraße.

Die Fürstenbergstraße hat nicht nur einen neuen Mischwasserkanal bekommen, auch die Anschlüsse in den Bereichen Mauritztor und Eisenbahnstraße sowie der Kanal unter dem Freiherr-von-Stein-Platz wurden wieder instandgesetzt. Sobald das Erdreich sich gesetzt hat und die Witterungsverhältnisse es zulassen, wird im Frühjahr 1998 "tapeziert", d. h. eine etwa drei Zentimeter dicke neue Fahrbahndecke aufgetragen. Ansonsten muß nur noch die Kanalisation auf der Warendorfer Straße zwischen Piusallee und der Bahnbrücke bis voraussichtlich März erneuert werden, um das insgesamt 1,6 Mio. Mark teure Bauprojekt abzuschließen. Hier ist in erster Linie die Busspur betroffen, so daß nicht mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist. Gerade in der Vorweihnachtszeit soll nicht gebaut werden.

In der Hammer Straße wurde ein Mischwasserkanal aus dem Jahr 1932 erneuert. Bis Anfang Dezember werden hier noch die letzten Hausanschlüsse gelegt, dann ist die gesamte Sanierung zwischen Ludgerikreisel und der Umgehungsstraße erledigt. Die Arbeiten in der Hafenstraße sind bereits ganz abgeschlossen. Den Schmutzwasserkanal mit zwei Schachtbauwerken hat das Tiefbauamt verlegen lassen, bevor dann der Radweg neu gebaut wird.

Die mittlerweile abgeschlossene Fahrbahnerneuerung in der Moltkestraße nutzte das Tiefbauamt, um in einem Zug den alten Mischwasserkanal zu ersetzen, einschließlich der Schmutzwasserkanäle in der Hermannstraße und in der Marcks-Haindorf-Stiege. Hier verzögerten sich die Bauarbeiten, weil die Stadtwerke umfangreiche Arbeiten an den Versorgungsleitungen durchführen mußten. "Wir stimmen unser Vorgehen natürlich immer mit den Stadtwerken ab", erklärt Tiefbauamtsleiter Rudolf Schabbing. "Doch man kann ja nicht in das Erdreich hineinschauen. Manchmal stellt sich später heraus, daß man aktiver werden muß, als zunächst vermutet."

Auch 1998 müssen in Münsters Unterwelt Kanalbauarbeiten durchgeführt werden, denn ein großer Teil der Kanäle hat seine vorgesehene Lebensdauer von etwa 80 Jahren deutlich überschritten und bedroht das Grundwasser. Schorlemer Straße, Geiststraße, Eisenbahnstraße und die Hammer Straße beim Preußen-Stadion sind neuralgische Verkehrspunkte, an denen Sanierungsarbeiten des Kanalsystems anstehen. Das Tiefbauamt wird versuchen, Belästigungen und Behinderungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten.