12.06.2024

Stadt plant ökologische Aufwertung des Vornholtgrabens

Gewässer in Gremmendorf soll künftig naturnäher verlaufen / Auch Hochwasserschutz im Blick

Münster (SMS) Das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster plant, den Vornholtgraben in Gremmendorf zwischen der Straße Altehof und dem Angelmodder Weg ökologisch aufzuwerten und den dortigen Hochwasserschutz zu verbessern. Einen entsprechenden Beschluss hat der Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen in seiner Sitzung am Dienstag, 11. Juni, gefasst. Momentan fließt das Gewässer auf langer Strecke, parallel zu den dortigen Bahngleisen, durch Rohre. Die wenigen offenen Abschnitte verlaufen geradlinig als Graben. Engstellen schränken sowohl die ökologische Qualität als auch die Wassermenge ein, die durch den Vornholtgraben fließen kann.

Um dies zu ändern, plant die Stadt unter anderem, die Rohre auf dem rund 350 Meter langen Abschnitt parallel zur Bahnstrecke zu öffnen. Dort soll das Gewässer zukünftig naturnah und kurviger als bislang verlaufen. Die Rohre unter der Straße Altehof sowie unter den Bahngleisen werden wesentlich vergrößert, um zusätzlich die Wassermenge zu erhöhen, die durch den Vornholtgraben fließen kann. Im weiteren Verlauf, zwischen der Bahnstrecke und dem Angelmodder Weg, soll das an dieser Stelle bereits offene Gewässer mehr Platz erhalten. Der zusätzliche Raum soll dem Vornholtgraben wieder die Möglichkeit geben, sich naturnäher zu entwickeln. Vorhandene Gehölze schützt die Stadt dabei bestmöglich und integriert sie in die Planung. 2022 hatte die Stadt bereits die Rohre unter dem Angelmodder Weg und dem parallel verlaufenden Rad- und Fußweg erneuert und wesentlich vergrößert.

 „Die Stadt Münster hat in den vergangenen Jahren mehrere Renaturierungen an Gewässern im Stadtgebiet umgesetzt. So wurden die Aa in der Westerholtschen Wiese und an der Kanalstraße sowie der Piepenbach renaturiert. Auch beim Vornholtgraben greifen Hochwasserschutz und der naturnahe Gewässerumbau Hand in Hand“, fasst Stadtbaurat Robin Denstorff die Aktivitäten zusammen, mit denen die Stadt den Herausforderungen des Klimawandels begegnet.

Die geplante Baumaßnahme ist einer von mehreren Bausteinen, mit denen die Verwaltung die Gesamtsituation im Einzugsgebiet des Vornholtgrabens verbessern möchte – mit Blick auf ökologische Aspekte und den Hochwasserschutz. Sie entspricht damit auch der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die einen guten ökologischen Zustand der Fließgewässer in Europa vorsieht. Die Stadt setzt die Maßnahme außerdem im Hinblick auf das geplanten Baugebiet an der Heidestraße um, das an den Vornholtgraben angrenzt. Größere Rohre unter den Bahngleisen sind zudem Voraussetzung dafür, die Strecke der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) von Münster nach Sendenhorst wie geplant zu reaktivieren.

Nach den Bauarbeiten bepflanzt die Stadt das Gebiet mit Gehölzen. Die Verwaltung rechnet damit, dass die Maßnahme 2026 abgeschlossen ist. Für den Abschnitt parallel zur Bahnstrecke hat die Bezirksregierung Münster Fördermittel aus dem Programm „Lebendige Gewässer“ in Aussicht gestellt.