Mittelpunkt Westfalens und Europas?

Im Oberstift des Bistums Münster gelegen


Lage im Bistum Münster

Lage Münsters zu
Osnabrück


  

Das Münsterland auf der "Paulus-Karte", verm. 1621
(Bildnachweis - höhere Auflösung: 68 kB)
  
Die "Paulus-Karte" ist eine Figurenkarte, welche die Darstellung des Territoriums des Bistums Münster und seines Schutzheiligen Paulus miteinander verbindet. Die Brust des Heiligen bildet das Oberstift mit Münster, im Kopfbereich liegt das Niederstift zwischen Lingen und Wildeshausen. Die Wege im Bistum Münster und in Westfalen allgemein waren zur Zeit der Friedensverhandlungen ungepflegt und vom Krieg verheert. Die Gesandten beklagten sich bei ihrer Anreise über die schlechten Wege Westfalens, so auch der Franzose Ogier:

"Donnerstag den 17. März 1644 ging's nun in einer Tour von Burgsteinfurt nach Münster. Schlechtere Wege, als wir diese drei Tage und besonders in Westfalen hatten, kann man sich nicht denken. Westfalen gewährt eine Vorstellung von dem alten Germanien, unangebaut, häßlich und bedeckt mit stehenden Wassern und Pfützen, wie es ist. Hinzunehmen muß man die Winterzeit und das schlechte Wetter. Der geschmolzene Schnee durchnäßte uns bis auf die Knochen. Die Hälfte der Zeit mußten wir durch Hohlwege ziehen, in denen unsere Pferde mehr schwammen als gingen. Die Wagen wurden umgeworfen und die Insassen von oben bis unten naß."
(Zitiert nach: Carl Spannagel: Münster als Stadt des Westfälischen Friedens. In: Monographien deutscher Städte. Bd. 35, Münster Berlin-Friedenau 1930, S. 66).

Die Franzosen, Spanier und Italiener glaubten, wie das Zitat zeigt, im verheerten Westfalen das alte Germanien wiederzuerkennen, wie es Caesar und Tacitus geschildert hatten. Sie müssen heilfroh gewesen sein, als sie in Münster angekommen waren.

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