Die besiegte Stadt: Wachtlokal


Wachtlokal

Zitadelle


  

Grundriß des Rathauses (Erdgeschoss) mit Wachtlokal (Bildnachweis)
  
Ein zentraler Ort, an dem sich die städtische Autonomie manifestierte, war das Rathaus. In der Bürgerhalle fand alljährlich die Wahl des neuen Rates statt. So war es von nicht zu überbietender symbolischer Aussagekraft, daß Galen gerade hier ein Wachtlokal für eine bischöfliche Wache einbauen ließ. Auf dem Prinzipalmarkt wurde um das Rathaus ein Palisadenzaun errichtet, was - wie es zweifellos in der Absicht Christoph Bernhards lag - die Bürger als weitere Provokation verstanden. Der siegreiche Bischof schaffte die freie Ratswahl ab; die Ratsmitglieder ernannte er nunmehr selbst. Die Bürgermeister verloren faktisch alle politische Macht; ihre Position in der städtischen Verwaltung übernahm ein bischöflicher Stadtrichter. Auch die Gilden wurden entmachtet. Bedrückend für die Bevölkerung war auch die Einquartierung von 1200 Fußsoldaten und 300 Reitern, die in Bürgerhäusern unterzubringen waren.
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