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Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
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museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
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Der Eintritt ist frei.
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7. September bis 7. November 2005
200 Jahre evangelisch in Münster
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Ev. Kirchenkreis Münster
Foto: Tasse aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin mit einer Darstellung der Apostelkirche |
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Wichtige Abschnitte der Gemeindegeschichte wie Vorgeschichte, Gründungsphase, Kaiserreich, Erster Weltkrieg, Kirchenkampf, Nachkriegszeit, Aufbruch und Gegenwart werden durch wenige, aber aussagekräftige Objekte zur Anschauung gebracht.
Wie in vielen Städten Westfalens gab es auch in Münster früh evangelische Regungen. Nachdem die Einführung der Reformation in Münster im Jahr 1532 erfolgte, setzten sich aber in der Bevölkerung 1534 täuferische Ideen durch. Nach dem Ende der Täuferherrschaft 1535 war ein offizielles evangelisches Gemeindeleben nicht mehr möglich. Die Verdrängung des Protestantismus aus der Stadt erfolgte in einem sehr langen, konfliktreichen Prozess.
Erst im frühen 19. Jahrhundert gründete sich wieder eine evangelische Gemeinde. Zu dieser Zeit kam es im Raum Westfalen zu dramatischen Umbrüchen. Die französische Herrschaft hatte das alte Ordnungsgefüge – das Fürstbistum Münster – erschüttert. Im Jahr 1803 wurde der geistliche Staat aufgelöst, der zu großen Teilen an das protestantisch regierte Preußen fiel. Ein Jahr später erhielten die Protestanten die ehemalige Minoritenkirche – die heutige Apostelkirche – als Gottesdienststätte für Garnison und Zivilgemeinde zugewiesen.
Mit der neu errichteten Erlöserkirche konnte im Jahr 1900 ein zweites Gotteshaus eingeweiht werden. Auch in der Umgebung Münsters wurde inzwischen regelmäßig Gottesdienst gefeiert. Fotografien, repräsentative Bibeln, aber auch Abendmahlsgerät bringen in der Ausstellung das gottesdienstliche Leben zur Anschauung.
Dem gegenüber stehen Stücke, die das alltägliche Leben der Evangelischen in Münster verdeutlichen. So entstanden nach und nach etwa verschiedene Vereine, ein Armenhaus, Kindergärten, Schulen und ein evangelisches Krankenhaus. Seit 1914 gibt es an der Universität in Münster eine Evangelisch-Theologische Fakultät. Ein außergewöhnliches Zeugnis aus dem privaten Bereich ist eine Tasse aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin mit einer Darstellung der Apostelkirche.
Die Versorgung der Diasporagemeinden stellte die Pfarrer in der unmittelbaren Nachkriegszeit vor eine schwierige Aufgabe. Zunächst wurden die Gläubigen im Umland mit dem Fahrrad besucht. Dann folgten Motorräder wie etwa das von Pfarrer Rohr. Ein Fahrzeug gleichen Typs erinnert an die Arbeit des Geistlichen.
Viele Vertriebene und Flüchtlinge bedurften nach dem Zweiten Weltkrieg der Hilfe und Betreuung, wobei diese oft mit einfachsten Mitteln organisiert werden musste. Stellvertretend für die kirchliche Jugendarbeit der 1950er Jahre steht ein schlichter Tischtennisschläger. Tischtennis war ein Sport, der sehr beliebt war und sich kostengünstig anbieten ließ.
Die Ausstellung ist keine Gesamtdarstellung der Geschichte der evangelischen Gemeinde in Münster. Doch beleuchten die sieben Abteilungen die wichtigen Abschnitte des evangelischen Lebens in der Stadt und Umgebung.
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