Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
Die Stadtwerke Münster GmbH feiern in diesem Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum - ein Anlass, den Blick auf die vergangenen 100 Jahre ihrer Geschichte zu richten.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Industrialisierung und Verstädterung der Gesellschaft seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt Münster immer mehr zu einem Zentrum öffentlicher Dienstleistungen. Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum seit jener Zeit ließ die Ver- und Entsorgungsprobleme aller Städte ebenfalls anwachsen. Mit der unaufhaltsamen Ausweitung der Städte wurden immer umfangreichere kommunale Dienstleistungen erforderlich - eine Entwicklung, die auch die Stadt Münster als eine Herausforderung anzunehmen hatte. Fortan wurden Städte zu Hauptträgern der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung. So entstanden auch in Münster geregelte Be- und Entwässerungssysteme. Gas-, Elektrizitäts- und Wasserversorgung und öffentliche Verkehrsmittel wurden eingeführt.
Die Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Münster war allein eine Folge des Gemeindebeschlusses von 1898 zur Errichtung einer Straßenbahn. Nachdem im Mai 1901 ein erster Teil des Werkes für die Stromabgabe betriebsfertig war, konnte bereits im Juli desselben Jahres die erste Straßenbahn in Münster auf drei Linien eingesetzt werden. Mit der Errichtung des Elektrizitätswerkes wurde nicht nur die Inbetriebnahme der Straßenbahn ermöglicht, sondern auch der Grundstein zur Versorgung größerer Unternehmen wie auch der Bürgerschaft mit elektrischer Energie gelegt. Die endgültige Fertigstellung erfolgte im Spätherbst 1902.
Im Jahr 1901 schloss der Magistrat der Stadt die bereits bestehenden Produktionsbetriebe der Gas- und Wasserwerke mit dem neu errichteten Elektrizitätswerk zum "Städtischen Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerk" zusammen. Der Straßenbahnbetrieb fiel im Jahre 1909 ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Unter der Bezeichnung "Städtische Betriebsverwaltung" waren von da an die drei Versorgungsbetriebe und der Straßenbahnbetrieb vereint.
Die von den Nationalsozialisten erlassene Eigenbetriebsverordnung vom 21. November 1938 veranlasste die Stadt, die drei Versorgungsbetriebe einschließlich der Verkehrsbetriebe aus der direkten Magistratsverwaltung herauszulösen. Fortan waren sie unter dem Namen "Stadtwerke Münster (Westf.)" als Eigenbetrieb zusammengefasst, der sich eigenverantwortlich verwaltete und abrechnete.
Die Aufgabenbereiche der Stadtwerke wurden ab den 1950er Jahren maßgeblich erweitert. So sind die Werke seit 1953 auch die Betreiber des münsterischen Hafens und 1966 schloss sich ihnen vorübergehend auch die Verwaltung der städtischen Bäder an. Seit 1967 sind die Stadtwerke eine selbstständige GmbH, deren alleinige Gesellschafterin die Stadt Münster ist.
Mit dem Bau des Heizkraftwerkes am Hafen kam ab 1977 die Fernwärmeversorgung hinzu.
Die Stadtwerke Münster GmbH zeichnen sich als ein Unternehmen mit großer Tradition aus. Diese Entwicklung darzustellen, soll ein Ziel der Ausstellung sein. Dabei werden die einzelnen Bereiche der Stadtwerke - Gas, Wasser, Strom, Verkehrsbetrieb, Hafen und Fernwärme - ihrer Entstehung, Entwicklung und Bedeutung entsprechend besprochen. Der Blick richtet sich aber auch auf die vorindustrielle Zeit, als es diese Versorgungseinrichtungen noch nicht gab. Zahlreiche Modelle - wie das der fahrenden Straßenbahn am münsterischen Drubbel - machen die Ausstellung attraktiv. Mehrere Inszenierungen lassen den Ausstellungsbesuch für Jung und Alt zu einem Erlebnis werden. Multimediapräsentationen führen durch die Welt von Strom und Wasser und veranschaulichen den Aufwand der täglichen Versorgung, die für den Verbraucher inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der im Museumsshop erhältlich ist (48 Seiten, 5 Euro).