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Stadtmuseum Münster
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museum
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dienstags - freitags
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samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger

Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.

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19. August bis 12. Oktober 2008

Just a moment...

Fotografien von Stuart Heydinger

erdbebenopfer

Der 1927 in Kingston-upon-Thames geborene Stuart Heydinger kann auf über 60 Jahre Erfahrung im Umgang mit dem Medium Fotografie zurückblicken.

Von seiner ersten fotografischen Tätigkeit im Jahre 1944 beim „Folkstone Herald“ bis hin u.a. zum Cheffotograf der renommiertesten und ältesten Zeitung Englands „The Observer“, führten ihn seine Aufträge um die Welt und machten ihn zum gefragten Fotografen. Er war in Krisengebieten vor Ort und begleitete Forscher vom Südpol bis zum Ätna. Er traf Politiker wie Winston Churchill, John F. Kennedy, Alexei Kossygin, Elizabeth II, Königin von England und ihre Familie sowie Prominente, angefangen von Marlene Dietrich, Marilyn Monroe bis hin zu Grace Kelly. Heydinger sah Elend, erlebte Etikette, lernte Kollegen als Konkurrenten und als Freunde kennen.

Bereits als jugendlicher erfolgreicher Karikaturist beobachtete er andere Menschen sehr genau, durchschaute ihre Schwächen und brachte sie auf den Punkt. Der Fotograf Heydinger portraitierte Zeitgenossen und Mitmenschen, in dem er sie nicht demontierte, sondern charakterisierte. Der Mensch war ihm stets wichtiger als die Maske, die zur Schau und zum Schutz getragen wird. Damit rückte Heydingers fotografische Sichtweise in die Nähe der Fotografie des „Human interest“ der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts.

„Man muss sich auch in diesem Beruf seine Sensibilität bewahren. Ich habe immer versucht, in meinen Bildern nie die Grausamkeit des Krieges und die Leiden der Menschen auszuschlachten.“ (Heydinger)

Seine Anteilnahme am menschlichen Geschehen, seine ausgeprägte Sensibilität, sein sicheres Gefühl für eine gelungene Bildkomposition und nicht zuletzt sein intuitives Gespür für den richtigen Augenblick zeichnen ihn nach wie vor als kreativen Menschen und Fotografen im Sinne der humanistischen Fotografie aus. Dabei handelte er oft einfallsreich und unkonventionell, um zum erhofften Foto zu kommen. Häufig bezog er eine andere Position, zeigte mehr Mut als andere und war doch immer jemand, der sein Gegenüber, waren es Kollegen oder Prominente, respektierte.

Das geschulte Auge des Fotografen verlangt vom Betrachter ein genaues Hinsehen, zumal oft eine scheinbare Nebensache der Schlüssel zum Bildverständnis wird. Vor allem aber bestechen seine Fotos durch ihre ästhetische Qualität, die dazu führt, dass die Aufnahmen auch nach Jahrzehnten nicht gealtert sind, sondern noch immer beim Betrachter den Eindruck brillanter Schärfe, Aktualität und menschlicher Anteilnahme hinterlassen.

Foto oben: Stuart Heydinger, Erdbebenopfer in Skopje