Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
Ausgestoßen, verfolgt, ins Exil getrieben: Deutsche Künstler, die sich der nationalsozialistischen Ideologie nicht beugen wollten, wurden nach 1933 systematisch unterdrückt, ihre Werke aus Museen verbannt, vernichtet oder ins Ausland verschoben. Die Werke angepasster Künstler wurden für Propagandazwecke instrumentalisiert. Die Ausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen vereint erstmals sowohl Werke der sogenannten entarteten Kunst, als auch Arbeiten von Künstlern, die sich der nationalsozialistischen Kunstdoktrin anpassten.
Sie präsentiert rund 100 Gemälde, Skulpturen, Handzeichnungen und Graphiken von über 20 westfälischen Künstlern, darunter auch das Gemälde von Magnus Zeller "Der totale Staat" von 1938, das nur in Münster und Detmold gezeigt wird. Nach Münster und Detmold sind auch Iserlohn, Lüdenscheid, Soest und die Wewelsburg Stationen der Ausstellung. Es wurden ausschließlich Künstler ausgewählt, die in Westfalen geboren wurden, oder längere Zeit hier lebten. Auf ihrer ersten Station im Stadtmuseum Münster liegt ein Schwerpunkt der Ausstellung auf den münsterschen Künstlern Carl Busch, Ernst Bahn, Fritz Levedag und Aloys Röhr.
Unter den Nationalsozialisten diente die Kunst allein zur Darstellung und Unterstützung der ideologischen Doktrin des Nationalsozialismus. Kunstkritik war seit 1937 verboten, lediglich erbauende Kunstbetrachtung erlaubt. Die übergroße Mehrzahl der um 1890/1905 geborenen Künstler war 1933 zu jung, um einen bekannten Namen zu haben. Sofern sie sich nicht den ideologischen Vorstellungen der NS-Funktionäre anpassten, gerieten sie ins Abseits oder gingen ins Exil. Die in Deutschland verbliebenen Künstler wurden von den Strömungen der internationalen Kunst abgeschnitten. Den Künstlern dieser Generation gilt die Aufmerksamkeit der Ausstellung. Sie geht der Frage nach, wie Künstler während des Nationalsozialismus auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Überwachung bis hin zu Arbeits- und Ausstellungsverbot reagierten. Ihre Biografien vermitteln dabei die gesamte Bandbreite unterschiedlicher Künstlerschicksale im "Dritten Reich".
Die münsterschen Künstler wurden von den neuen Machthabern als unbedenklich eingestuft. Ihre Kunst war eher der bürgerlichen, idyllischen als der kritischen Variante der der neuen Sachlichkeit zuzuordnen. Landschaftsbilder und bäuerliche Szenen, die den nationalsozialistischen Vorstellungen von "Bodenständigkeit" und "völkischer Eigenart" entsprachen, waren gängige Themen. In der Ausstellung wird durch die vier ausgewählten Künstler Carl Busch, Ernst Bahn, Fritz Levedag und Aloys Röhr beispielhaft die münstersche Kunstszene der Zeit vorgestellt und auf die unterschiedlichen persönlichen Schicksale eingegangen.
Möglich wurde die Ausstellung durch Leihgaben verschiedener westfälischer Museen wie auch des Deutschen Historischen Museums in Berlin und der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Aber auch zahlreiche private Leihgaben aus Künstlernachlässen, die teilweise noch nie der Öffentlichkeit präsentiert wurden, sind vertreten.
Das Stadtmuseum Münster bietet Führungen, die auf die jeweilige Klassenstufe zu geschnitten sind. Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte informieren Sie sich unter 02 51/4 92-45 03. Die Teilnahme kostet pro Person 3 € / ermäßigt 2 €. Der Mindestbetrag pro Führung liegt bei 25 €.
Kurzfristige Absagen sind spätestens zwei Tage vor der geplanten Veranstaltung mitzuteilen. Danach müssen wir Ihnen die vereinbarten Honorarkosten für die gebuchte Führung in Rechnung stellen.