Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
Wenn Stadtmuseumsgäste plötzlich hungrige Mit-Esser von Kuchentellern ansprechen, Wattwürmer in die Augen stechen oder erfundene Dinos anstarren, dann ist eines klar: Die Klasse Lili Fischer hat sich wohlig in der Schausammlung eingenistet.
Derweil eine eigene Werkschau im Haus an der Salzstraße auf künstlerische Stationen der aus dem Hochschuldienst scheidenden Kunstprofessorin blendet und 65 Jahre eines vielseitigen Schaffens Revue passieren lässt, nehmen parallel einzelne Museumskabinette Arbeiten ihrer Akademiestudierenden auf. Die einzige Klasse für Performance und Feldforschung in Deutschland präsentiert in der stadtgeschichtlichen Ausstellung zwölf Projekte unterschiedlicher Ansätze und Techniken. Sie spiegeln die Bandbreite und das Verständnis des Lehrprogramms der Professorin Lili Fischer an der Kunstakademie Münster wieder.
Von zehn Studentinnen und zwei Studenten stammen die Zeichnungen, Malereien, Fotografien, Installationen und textilen Arbeiten, die sich mit so unterschiedlichen Themen wie Mensch und Natur, Verzerren. Verändern. Verwandeln oder der Ästhetik und Visualisierung von Texten beschäftigen. Wie kleine Nester, in denen neue Ideen ausgebrütet werden, präsentieren sich die Kunstwerke in der Schausammlung und halten für den Entdecker die eine oder andere Überraschung bereit.
Lili Fischer, die das Prinzip der Feldforschung in den 1970er Jahren in die Kunst einführte, unterrichtet seit 1994 an der Kunstakademie Münster. Das aktive Mitwirken ihrer Schülerinnen und Schüler an Gemeinschaftsausstellungen und an ihren eigenen Projekten liegen ihr am Herzen. Sie sieht sich als eine Begleiterin der Studierenden, die ihnen bei der Findung der eigenen Kreativität zur Seite steht. „Bei jedem sieht man was Eigenes, und dass muss man eigentlich nur entdecken. Es ist ein Quellenfinden“, versteht Lili Fischer ihre pädagogische Arbeit.
Mit Hilfe der Feldforschung werden Bereiche wie Alltag, Gesellschaft und Natur außerhalb von Museum und Galerie mit künstlerischen Mitteln bearbeitet. Dabei gewährt die Professorin ihren Studierenden großen künstlerischen Freiraum. Sie können sich ausprobieren - an Themen wie an Techniken, wenngleich das Zeichnen und die Performance einen hohen Stellenwert einnehmen. Stets regt Lili Fischer die Studierenden dazu an, jenseits der konventionellen Vorstellungen an die Welt und die Kunst heranzugehen. Das ist nicht nur eine Methode, sondern auch eine Lebenseinstellung, die sich in den ausgestellten Arbeiten widerspiegelt.
Mitwirkende: Joschua Knüppe, Susan Gretz, Gabriele Krafeld, Julia Warnecke, Therese Watolla, Agnes Maxsein, Malte Knickmeier, Hanna Kock, Janina Lemparty-Prang, Solveigh Krüger, Charlotte Watolla und Stephanie Michels.